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Durnwalder mit staatlichem Ehrentitel von Burkina Faso ausgezeichnet

Hama Arba Diallo, Vizepräsident des Parlamentes von Burkina Faso, des "Landes der ehrenwerten Menschen", hat am 7. Jänner Luis Durnwalder die von Staatspräsident Blaise Campaoré verliehene Auszeichnung überreicht.

Ehrung für die Verdienste um die Entwicklung der Republik Burkina Faso: Vizepräsident Hama Arba Diallo überreicht Luis Durnwalder Medaille und Urkunde.

Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt; für den Bereich Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol ist es zu einem Schwerpunktland geworden. Zusätzlich zu den zahlreichen Projekten der Südtiroler Organisationen, die unterstützt werden, führt das Land auch direkte Entwicklungsprogramme in Burkina Faso durch. Bei dem  Treffen wurde Bilanz über bereits Geleistetes gezogen: Seit dem Jahr 1991 hat das Land Südtirol in Burkina Faso 167 Projekte und Programme mit rund zwei Millionen Euro finanziert, und zwar in der Wasserversorgung und in der Aus- und Fortbildung, errichtet wurden sowohl Schulbauten als auch kleine Infrastrukturen für die Gesundheitsversorgung. Mit dem Geld aus Südtirol wurden außerdem Maßnahmen zur Förderung und wirtschaftlichen Integration der Frauen und Jugendlichen sowie im Bereich der Veterinärmedizin in die Wege geleitet; unterstützt wurden auch der Aufbau der dezentralisierten Verwaltung sowie Naturschutz- und Aufforstungsmaßnahmen. Man werde, versicherte Lusi Durnwalder, auch weiterhin zusammenarbeiten und Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

1998 wurde ein auf sechs Jahre angelegtes integriertes ländliches Entwicklungsprogramm in den nördlichen Dörfern der Provinz Sanguiè in Burkina Faso eingeleitet. Zudem wurde ein zweites dreijähriges Regionalentwicklungsprogramm für die Provinz Tapoa im Osten des Landes in Zusammenarbeit mit der Food and Agriculture Organization FAO durchgeführt und mitfinanziert. Im Jahr 2012 wurde angesichts der drohenden Hungersnot ein Notstandsprogramm in der Provinz Koulpelogo im Südwesten des Landes mit einem Betrag von 80.000 Euro finanziert, Zielgruppe waren die unternährten Kinder in dieser Region; vor Ort koordiniert wurde das Programm von Franco De Giorgi im Auftrag des Landes. Angesichts der positiven Ergebnisse hat die EU das Programm über die ECHO-Notstandsmittel weitergeführt und geografisch erweitert. 

Im Jahre 2012 ist auch das dreijährige integrierte ländliche Entwicklungsprogramm in der nördlichen Gemeinde Dori angelaufen. Das Partnerschaftsprogramm Dori wird mit einem Gesamtbetrag von rund 660.000 US-Dollar jeweils zur Hälfte vom Land Südtirol und von der FAO finanziert. Das Programm wurde von Experten des Landes in Zusammenarbeit mit der FAO, den lokalen Behörden und der lokalen Bevölkerung ausgearbeitet und von einem lokalen Projektkomitee genehmigt und betreut. Es setzt sich zum Ziel, die Lebensqualität der Einwohner der Gemeinde Dori zu verbessern, mit besonderem Augenmerk auf die benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Deshalb sind hauptsächlich Initiativen vorgesehen, die auf die Wasserversorgung, die wirtschaftliche Verbesserung der Einkommen der Frauen abzielen und die Landwirtschaft sowie die Viehzucht unterstützen. Vor allem werden spezifische Maßnahmen gegen die Wüstenbildung und für die Verbesserung der Wasserversorgung umgesetzt, wie die Errichtung von Trinkwasserleitungen mit Brunnen, Wasserpumpen für die Beregnung etc. Die örtliche Bevölkerung trägt mit Sach- und Arbeitsleistung zur Umsetzung der verschiedenen Projekte des Programms bei und führt etwa Aushubarbeiten für die Wasserleitungen durch.

Gleichzeitig soll auf Antrag der dortigen Regierungsbehörde und in Zusammenarbeit mit dem italienischen Außenministerium ein neues dreijähriges Programm für die Förderung der angewandten Forschung im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft in der Provinz Sanguié, in der Provinz Ziro und in der Gemeinde Dori begonnen werden; ein Programm wird derzeit ausgearbeitet und dem Außenministerium zur Finanzierung unterbreitet. Dieses soll auch Unternehmen im Bereich Beregnung, Trinkwasserversorgung sowie Kühllagerung mit einbeziehen und sieht eine Mitfinanzierung von 70 Prozent der Geldmittel des Außenministeriums vor.

Die Ehrung von Landeshauptmann Luis Durnwalder aufgrund der Verdienste um die Entwicklung der Republik Burkina Faso wurde bereits im Dezember 2012 vom Präsidenten anlässlich des Unabhängigkeitstages von Burkina Faso bekannt gegeben.


 

CR

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