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Bildungszentrum in Äthiopien: Luis Thurners letztes Projekt abgeschlossen.

Unterstützt von der Entwicklungszusammenarbeit des Landes ist vom Verein "Friedensbrücken" aus Neumarkt ein Ausbildungszentrum für sehr arme Frauen und ledige Mütter in Äthiopien geschaffen worden. Das Projekt wurde nun abgeschlossen, wenige Tage nach dem plötzlichen Tod von Luis Thurner, dem Leiter der "Friedensbrücken".

Sein letztes Projekt: Luis Thurner auf der Baustelle des Bildungszentrums in Äthiopien

Das Schulungszentrum wurde in Nazareth, rund 100 Kilometer südöstlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba errichtet. Hier können Frauen in zweijährigen Ausbildungsprogrammen traditionelle Berufe, ein Handwerk wie Nähen, Stricken oder Frisieren sowie Haushaltsführung und Kochen lernen. Zudem gibt's eigene Ausbildungen für Sekretärinnen und Bürokräfte, Kurse zur Vermittlung betriebswirtschaftlicher Grundkenntnisse zur Führung eines Geschäfts oder Restaurants und nicht zuletzt ein Programm zur Vergabe von Kleinkrediten als Starthilfe.

Auch wenn der bürokratische Iter des Zentrums erst in diesen Tagen abgeschlossen worden ist, ist das Zentrum doch schon aktiv. Allein 2013 erhielten 540 Frauen eine berufliche Orientierung, je 90 Frauen wurden zu Köchinnen und Friseurinnen ausgebildet. Langfristig soll diese Zahl auf jährlich 240 steigen. "Ziel der Programme ist, die Armut zu verringern, Bildungsniveau, Erwerbstätigkeit und Einkommen der Frauen zu steigern, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und ihre gesellschaftliche Rolle aufzuwerten", heißt es aus dem für die Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Landesamt für Kabinettsangelegenheiten.

Das nun abgeschlossene Projekt war das letzte unter der Leitung des vor wenigen Tagen verstorbenen Arztes Luis Thurner, mit dem das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten jahrelang zusammengearbeitet hat. "Viele von Thurners Projekten sind über die Entwicklungszusammenarbeit des Landes finanziell unterstützt worden, zuerst jene in Bosnien nach dem Balkankrieg, mit denen das friedliche Zusammenleben der Volksgruppen gefördert werden sollten, in den letzten Jahren dann vor allem in Äthiopien", heißt es aus dem Landesamt. "Nicht zuletzt an diesen Projekten zeigen sich Thurners Offenheit für soziale Themen und sein Engagement für lokale und internationale Solidarität."

BAW

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