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04.12.2012 - Barbarafeier bei der Berufsfeuerwehr Bozen

Jahresrückblick - Einsatzstatistik

Foto BF BZ -VVF BZ

Wie jedes Jahr, feiert auch heuer die Berufsfeuerwehr Bozen am Dienstag, den 4. Dezember auf der Feuerwache in der Drususallee in Bozen, ihre Schutzpatronin, die HEILIGE BARBARA.
Nach dem gemeinsam gefeierten Gottesdienst, zelebriert vom Grieser Pfarrer Dr. Robert Gamper und dem Feuerwehrkurat Pater Reinald, begrüßte der Kommandant Dr.-Ing. ERNST PREYER alle Mitarbeiter und Ehrengäste und hielt in seiner Ansprache kurz Rückschau über das abgelaufene Tätigkeitsjahr.

Mit 2.576 Einsätzen sind heuer ca. 200 Einsätze weniger wie im letzten Jahr zu verzeichnen; die Einsatzzahlen haben sich wiederum auf einen Durchschnittswert der letzten 10 Jahre eingependelt. Pro Tag sind dies im Schnitt 7 Einsätze. Auch heuer hat sich der bereits seit Jahren aufgezeigte Trend der immer weniger werdenden Brandeinsätze bestätigt, nur 20 % aller Einsätze (inkl. Fehlalarme Rauchmelder) werden in diesem Bereich getätigt. Immer mehr verschiebt sich das Tätigkeitsfeld in den technischen Bereich, wie Arbeitsunfälle, Überschwemmungen, Umwelteinsätze, Katastropheneinsätze und kleinere technische Hilfeleistungen. Wenn auch heuer die Einsatzzahlen der Verkehrsunfälle im Verhältnis zum Vorjahr gleich geblieben sind, sind die Verkehrsunfälle seit 2001, um ca. 50 % zurückgegangen, was sicherlich auf die strengeren Alkoholkontrollen und die verbesserte Fahrzeugtechnologie zurückzuführen ist.

Der Personalstand musste in den letzten Jahren auf Grund der Sparmaßnahmen um 9 Personen reduziert werden (-6,4%!), was natürlich eine Mehrbelastung für das im Dienst stehende Personal bedeutet! Jeder Mitarbeiter leistet neben der normalen Arbeitszeit auch noch im Durchschnitt 180 Überstunden, die sich aus der Abdeckung von Einsatzdiensten aber auch durch die Leistung von Brandsicherheitsdiensten ergeben. Das bedeutet immerhin eine zusätzliche jährliche Arbeitszeit von 6 Wochen, viel weiter ist das System nicht mehr aus zu reizen, ohne dass dabei Sicherheitseinschränkungen in Kauf genommen werden.

In diesem Tätigkeitsjahr heben sich folgende Einsätze besonders hervor, die den Mannschaften einiges abverlangten: Brand im Bozner Gefängnis (23.01.2012), Katastropheneinsätze in Mittelitalien, wegen starker Schneefälle (04.02.2012 bis 17.02.2012), Großbrand eines Obstmagazins in Gargazon (17.04.2012), Brand in New Pub in Bozen (22.07.2012) und der Katastropheneinsatz im Pfitschtal, wegen starker Regenfälle (05.08.2012-11.08.2012). Genauso gab es mehrere schwere Verkehrsunfälle, oft auch mit tödlichem Ausgang, was die Einsatzkräfte zusätzlich auch großen persönlichen Belastungen aussetzte.

Bei den kleinen technischen Hilfeleistungen fällt in diesem Tätigkeitsjahr auf, dass die Einsätze für steckengebliebene Aufzüge abnehmen, die Einsätze wegen Türöffnungen (400) zunehmen und vor allem die verschiedenen Tierrettungen sofort ins Auge fallen. Erstaunlich ist, das diese Berufsfeuerwehr zu insgesamt 98 Einsätzen für Bienen und sogar zu 132 Einsätzen für Wespen ausrückte, also insgesamt 230 Einsätze für diese beiden Tierarten. Auch wenn heuer wiederum die Witterung ein besonderes Aufkommen an Wespennestern unterstützt hat, muss erwähnt werden, dass öfters bereits wegen ein oder zwei Wespen die Feuerwehr alarmiert wird.

Die immer dünner werdende Personalstärke der Berufsfeuerwehr hat zur Folge, dass bei größeren bzw. parallel verlaufenden Einsätzen im Stadtgebiet von Bozen immer mehr auch die drei Freiwilligen Feuerwehren von Bozen mit alarmiert werden. Für ihre stete Bereitschaft zur Verstärkung und Unterstützung der Berufsfeuerwehr, bedankte sich der Kommandant Dr.-Ing. Ernst Preyer stellvertretend bei den anwesenden Abordnungen der drei Wehren von Gries, Bozen und Oberau/Haslach, bei allen Feuerwehrmännern/-frauen.

Die Zusammenarbeit mit Feuerwehren außerhalb des Landes wurde weiter intensiviert: So wird neben der schon zur Tradition gewordenen Unterstützung der Münchner Leitstelle der BF München während der "Italiener-Wochenenden" beim Oktoberfest die Telefonkonferenz zwischen den beiden Einsatzzentralen immer häufiger dazu verwendet, um Anrufe in italienischer Sprache gemeinsam besser zu erledigen. Denselben Übersetzungsdienst leisten die Feuerwehrkollegen der BF Aosta für französische Anrufer.

Die Entwicklungshilfe mit Nepal wurde im heurigen Jahr ebenfalls fortgeführt: So wurden von dieser Berufsfeuerwehr ausgemusterte Einsatzfahrzeuge mit großem Aufwand nach Nepal versandt, der Kommandant Dr.-Ing. Ernst Preyer konnte im August dieses Jahres sechs Einsatzfahrzeuge den Feuerwehrkollegen von Kathmandu übergeben, zwei Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Bozen schulten während einem dreiwöchigen Aufenthalt in Kathmandu die dortigen Feuerwehrkollegen auf die Fahrzeuge und Geräte ein.

 

EH

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