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04.12.2013 - Barbarafeier bei der Berufsfeuerwehr Bozen

Jahresrückblick – Einsatzstatistik

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Wie jedes Jahr, feierte auch heuer die Berufsfeuerwehr Bozen am Mittwoch, den 4. Dezember auf der Feuerwache in der Drususallee in Bozen, ihre Schutzpatronin, die HEILIGE BARBARA. 
Nach dem gemeinsam gefeierten Gottesdienst, zelebriert vom Grieser Pfarrer Dr. Robert Gamper und dem Feuerwehrkurat Pater Reinald, begrüßte der Kommandant Dr.-Ing. ERNST PREYER alle Mitarbeiter und Ehrengäste und hielt in seiner Ansprache kurz Rückschau über das abgelaufene Tätigkeitsjahr.

Mit 2.847 Einsätzen sind heuer ca. 300 Einsätze mehr wie im letzten Jahr zu verzeichnen; die Einsatzzahlen sind auf einem leicht erhöhten Durchschnittswert der letzten 10 Jahre einzuordnen. Pro Tag sind dies im Schnitt 8 Einsätze. Auch heuer hat sich der bereits seit Jahren aufgezeigte Trend der immer weniger werdenden Brandeinsätze bestätigt, weniger als 20 % aller Einsätze (inkl. Fehlalarme Rauchmelder) werden in diesem Bereich getätigt. Immer mehr verschiebt sich das Tätigkeitsfeld in den technischen Bereich, wie Arbeitsunfälle, Kran- und Rüsteinsätze, Überschwemmungen, Umwelteinsätze, Katastropheneinsätze und kleinere technische Hilfeleistungen.

Die Mehrbelastung für das im Dienst stehende Personal, durch den niedrigen Personalstand, war auch im vergangenen Jahr deutlich zu spüren und hat sich zum Teil auch erhöht. Dies führte fast täglich zu Engpässen. Ausgeglichen wird die Situation durch Mehrarbeit. Jeder Mitarbeiter leistet neben der normalen Arbeitszeit auch noch im Durchschnitt über 220 Überstunden, die sich aus der Abdeckung von Einsatzdiensten aber auch durch die Leistung von Brandsicherheitsdiensten ergeben. Das bedeutet immerhin eine zusätzliche jährliche Arbeitszeit von 6 Wochen. Das System ist mittlerweile stetig an die Grenze herangerückt, über welcher eventuell auch Sicherheitseinschränkungen in Kauf genommen werden müssen.

Sicherlich ein Lichtblick in der Personalsituation ist die zurzeit laufende Ausarbeitung eines Wettbewerbs zur Aufnahme von neuem Personal. Dieser wird voraussichtlich in den nächsten Monaten veröffentlicht. Falls dieser Wettbewerb mit den Aufnahmeprüfungen und dem darauffolgenden Grundkurs für Feuerwehrmänner ohne Verzögerungen durchgeführt werden kann, so darf das im Dienst stehende Personal mit Sommer 2015 auf Verstärkung hoffen.

Im abgelaufenen Tätigkeitsjahr heben sich folgende Einsätze besonders hervor, die den Mannschaften einiges abverlangten: Massenkarambolage  mit Beteiligung eines Buses und eines Rettungswagens (02.10.2012),  Pkw stürzt ins Bachbett der Talfer (13.11.2013), Gefährlicher Schwelbrand in Dachstuhl in Siebeneich (13.12.2012), Murenabgang im Abteital (13.12.2012 – 28.12.2012),  Brand in der Bozner Altstadt (10.04.2013), Metallbrand in der Industriezone Bozen (13.06.2013), Feuer in Wohnung am Bozner Boden (09.08.2013). Genauso gab es mehrere schwere Verkehrsunfälle, oft auch mit tödlichem Ausgang, was die Einsatzkräfte zusätzlich auch großen persönlichen Belastungen aussetzte.

Auffallend ist die Zunahme der Kran- und Rüsteinsätze im abgelaufenen Tätigkeitsjahr, diese haben im Vergleich zum Vorjahr um 30% zugenommen.

Bei den kleinen technischen Hilfeleistungen fällt in diesem Tätigkeitsjahr auf, dass die Einsätze für Türöffnungen mit Personen intern  (234) und die Einsätze wegen Überschwemmungen (327) stark zugenommen haben. Auch die Einsätze für Tierrettungen haben einen beträchtlichen Anteil der Einsatztätigkeit angenommen. Bei den Einsätzen für Bienen und Vespen (256) muss jedoch erwähnt werden, dass öfters bereits wegen ein oder zwei Wespen die Feuerwehr alarmiert wird.

Die Zusammenarbeit mit Feuerwehren außerhalb des Landes wurde weiter intensiviert: So wird neben der schon zur Tradition gewordenen Unterstützung der Münchner Leitstelle der BF München während mittlerweile zwei Wochenenden beim Oktoberfest, die Telefonkonferenz zwischen den beiden Einsatzzentralen immer häufiger dazu verwendet, um Anrufe in italienischer Sprache gemeinsam besser zu erledigen (26 Notrufe). Genannt werden kann hierfür stellvertretend für mehrere abgewickelte Einsätze, ein Internationaler Notruf quer durch Europa, welcher 2 Bergsteigern aus Norddeutschland, die in Ligurien in Bergnot geraten waren, zu Hilfe kam. Der Notruf kam über Norddeutschland nach München und dann zur Berufsfeuerwehr Bozen. Von hieraus wurden die Bergsteiger kontaktiert und geortet  und schließlich die Einsatzkräfte in Ligurien alarmiert, welche dann die Bergsteiger retteten.

Im Bereich der Neuigkeiten kann sicherlich die bereits im letzten Jahr angekündigte neue Dienstkleidung der Berufsfeuerwehr Bozen genannt werden, welche Schritt für Schritt zwischen Februar und Oktober 2013 eingeführt wurde und nun einen zeitgerechten und optimalen Schutz für die verschiedensten Einsatztätigkeiten gewährleistet.

Im Bereich Weiterbildung wurden zusätzlich zu den täglichen abgehaltenen Schulungen und Übungen wiederum zahlreiche Fortbildungen abgehalten, bzw. besucht. Unter anderem wurde auch ein Weiterbildungsseminar zum Thema Brandursachenermittlung abgehalten. Die Offiziere der Berufsfeuerwehr Bozen tauschten sich in einem Seminar mit der Bozner Staatsanwaltschaft, sowie mit Kollegen der Münchner Kriminalpolizei aus.

SF

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