DIS-ALP (Disaster Information System of Alpine Regions)

Projektgebiet

Alpenraum

Zeitraum

Juli 2003 bis Juni 2006

Verantwortung

Träger: Landesabteilung Wasserschutzbauten (für Südtirol), Lebensministerium Österreich, Land Salzburg, Freistaat Bayern, Provinz Trentino, Swiss Agency for the Environment, Forests and Landscape, Podjetje za urejanje hudournikov d.d. (Slowenien)

Als Lebensraum im Gebirge sind die Alpen besonders anfällig für Naturkatastrophen wie Lawinen, Steinschläge, Felsstürze, Murgänge und Hochwasser. Um die im Laufe der Jahrzehnte gewonnenen Erkenntnisse über diese Ereignisse, über den Umgang mit deren Folgen, vor allem aber über deren Vorbeugung in den verschiedenen Alpenländern zusammenfließen zu lassen, ist mit finanzieller Unterstützung des EU-Programms Interreg IIIB Alpenraum (Externer Link) das Projekt DIS-ALP aus der Taufe gehoben worden. Das Kürzel DIS-ALP steht dabei für Disaster Information System of the Alpine Regions und hat Institutionen aus sechs Alpenländern unter einem Dach vereint.

Ziel des Projektes war, Informationslücken zwischen den beteiligten Ländern zu schließen und längerfristig die Ereignisdokumentation zu vereinheitlichen (Externer Link), damit alle Beteiligten auf alle für den Alpenraum verfügbaren Daten zu Naturereignissen zugreifen können. Trägerin von DIS-ALP in Südtirol war die ehemalige Landesabteilung Wasserschutzbauten.

In einem ersten Schritt ging es bei DIS-ALP um eine Standardisierung der Datengrundlage innerhalb der einzelnen Länder. In Südtirol wurde die interne Ereignisdokumentation ED30 auf den Weg gebracht, die auch die Grundlage für einen Austausch der Daten mit den anderen Ländern bildet. So können Informationen leichter über die Grenzen hinweg fließen und neue Erkenntnisse breiter gestreut werden.

Im Zuge von DIS-ALP wurden in Südtirol zudem historische Naturereignisse dokumentiert, etwa jene im Sterzinger Talkessel, im Brixner Raum oder die Hochwasserkatastrophe am Tinnebach bei Klausen im Jahr 1921. Die Analyse und Dokumentation solcher Ereignisse sollte neue Erkenntnisse zur Erfassung von Naturgefahren liefern. Darüber hinaus wurden im Rahmen von DIS-ALP Schutzbauwerke und deren Effizienz detailliert bewertet, um daraus Aussagen über die Folgen extremer Naturereignisse ableiten zu können.

Und schließlich war das Projekt DIS-ALP auch nach außen gerichtet. So wurden vor allem Schüler deutscher und italienischer Grund- und Oberschulen in das Projekt einbezogen. Sie sollten mit der Problematik der Naturgefahren vertraut gemacht werden, Gefahren erkennen und lernen, wie man sich in Gefahrensituationen zu verhalten hat.