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Umfahrung Kastelbell: Tunnel-Hauptröhre fast vorgetrieben

Für die Umfahrung Kastelbell ist die Tunnel-Hauptröhre fast fertig vorgetrieben. Die Arbeiten gehen nach dem Wechsel der Baufirma nun weiter. Landesrat Alfreider hat sich vor Ort ein Bild gemacht.

Mehrere Monate stand die Baustelle für die insgesamt 3,36 Kilometer lange neue Umfahrung von Kastelbell und Galsaun, zwischen Schloss Kastelbell und der Gewerbezone Galsaun still. Die Baufirma war in Schwierigkeiten geraten. Jetzt wird wieder gearbeitet. Davon konnten sich heute (22. August) Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Landesrat Arnold Schuler, Landtagsvizepräsident Josef Noggler, Bürgermeister Gustav Tappeiner, Tiefbauabteilungsdirektor Umberto Simone und die Techniker Johannes Strimmer und Augustin Hueber ein Bild machen.

Nach der Entscheidung des Gerichts konnte die bei der Ausschreibung nächstgereihte Firma die Arbeiten übernehmen und hat in den vergangenen Tagen die Baustelle eingerichtet. Als nächstes werden die letzten Tunnelmeter ausgebrochen und der Schwerverkehr für den Bau kann durch den Tunnel rollen, was eine erste Erleichterung bringt, wie der Vertreter der Bietergemeinschaft PAC und Passeierbau, Gianmarco Farisè berichtete.

Arbeiten für mehr Lebensqualität, Sicherheit und Entwicklung

"Gerade weil täglich mehr als 13.000 Fahrzeuge auf der Vinschger Staatsstraße unterwegs sind, und das obwohl viele Menschen die Vinschger Bahn nutzen, ist der Eingriff für mehr Sicherheit, aber auch für mehr Lebensqualität und die Entwicklung der Orte wichtig", betont Alfreider. "Die Arbeiten sind jetzt wieder auf Kurs und wir wollen nun alles daran setzen, die Umfahrung schnellstmöglich fertig zu bauen", zeigt sich Landesrat Daniel Alfreider zufrieden. Wir brauchen für die Umsetzung unserer Vorhaben verlässliche Partner, Qualität und Ordnung.

"Die Wiederaufnahme der Arbeiten ist von großer Bedeutung für unsere Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde, aber auch im Vinschgau insgesamt. Die Umfahrung wird eine deutliche Verbesserung und Steigerung der Lebensqualität in unseren Dörfern bringen", sagte Bürgermeister Tappeiner und wünschte allen am Bau Beteiligten eine gute Zusammenarbeit.

Als nächstes wird der Tunnel abgedichtet

Der Tunnelvortrieb wurde zuerst von Osten her in Angriff genommen und dann etwas zeitversetzt von Westen her. Bis auf einen sehr kurzen Abschnitt ist die gesamte Hauptröhre vorgetrieben, berichtete der Direktor des Landesamts für Straßenbau West, Johannes Strimmer.

Im Westen wird nun an der Tunnelabdichtung weitergearbeitet. Nach dem Einbau der Abdichtung wird die Tunnelinnenschale betoniert. Auch der Vortrieb der vier Fluchtstollen mit einer Gesamtlänge von rund einem Kilometer wird nun fortzugesetzt. Bisher sind rund 20 Prozent der Fluchtstollen bereits hergestellt. Der Verfahrensverantwortliche Augustin Hueber rechnet damit, dass die noch auszuführenden Eingriffe mindestens eineinhalb Jahre dauern.

Landschaftsverträgliche Umfahrung mit höchsten Sicherheitsstandards

Die Trasse wurde laut Tiefbauabteilungsdirektor Umberto Simone so gewählt, dass sich der Eingriff auf Landschaft und Kulturgrund auf ein Mindestmaß beschränkt.  Im Zuge der Arbeiten wird die Straße angepasst, beispielsweise an der Engstelle beim Schloss Kastelbell. Für den neuen Tunnel gibt es zwei Anschlusspunkte an die Staatsstraße, und zwar im Osten, wo ein Kreisverkehr gebaut wird, und im Westen bei der Industriezone Galsaun (450 Meter vom Schloss Kastelbell), wo eine T-Kreuzung entsteht. Im Tunnel sorgen vier Fluchtstollen und vier Pannenbuchten für Sicherheit, erklärt Simone. Zudem wird ein modernes Belüftungssystem eingebaut. Bei einem Brand kann dieser genau lokalisiert und die Rauchgase können über eine Zwischendecke oberhalb der Fahrbahn zum Ostportal geführt und dort über den Kamin abgeleitet werden, sagt Strimmer.

Bei den Anschlussbereichen West und Ost werden zudem Steinschlagschutzzäune und ein Damm errichtet, um diese Bereiche vor geologischen Risiken zu schützen. Befahren werden kann der Tunnel schließlich mit einer Geschwindigkeit von 90 Stundenkilometern. 

In den Bau der Umfahrung investiert das Land rund 75 Millionen Euro. 


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LPA/san