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Präzise Waldplanung dank LiDAR-Technologie

Eine moderne Waldbewirtschaftungsplanung mit Hilfe neuer Technologien ist in Zeiten des Klimawandels mit all seinen Folgen angesagt. In den Demanialwäldern wurde das Pilotprojekt LiDAR gestartet.

Wie der Sturm Vaia und die aktuelle Borkenkäferepidemie gezeigt haben, kann der Klimawandel die Wälder im Alpenraum stark belasten. Es ist notwendig, Wälder nachhaltig aufzuforsten und zu erhalten – moderne Instrumente und Technologien können die Forstbehörde in der Waldbewirtschaftungsplanung effizient unterstützen. "Wir sollten uns den Entwicklungen der Technologien nicht verschließen. In diesem Bereich kann die Technik in Echtzeit Dinge sichtbar machen, die das menschliche Auge nicht erfassen kann. Wir sind überzeugt, dass wir uns die Technologie zu Nutze machen müssen und diese Möglichkeit in die tägliche Arbeit einbeziehen sollen", sagt Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.

LiDar: Eine neue Vermessungsmethode  

In Südtirol wird die gesamte Waldfläche mit Hilfe von zehnjährigen Planungsinstrumenten bewirtschaftet  - aktuell liegen rund 350 Bewirtschaftungspläne und mehr als 23.000 Waldakten vor. Die Abteilung Forstwirtschaft ist für die Ausarbeitung und Überarbeitung dieser Pläne zuständig. In Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und der Agentur Landesdomäne hat die Landesabteilung Forstwirtschaft eine Reihe von Pilotprojekten in den Wäldern der Landesdomäne gestartet, um die Waldbewirtschaftungspläne mit Hilfe einer neuen Technologie umzusetzen: LiDAR (Light Detection and Ranging).

LiDAR ist eine Vermessungsmethode, die von mobilen Plattformen (Flugzeugen oder Drohnen) aus durchgeführt wird, um Entfernungen zu Vermessungsobjekten zu messen und sehr präzise dreidimensionale Karten der Umgebung zu erstellen. Diese Technologie hat unzählige Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen, aber in der Forstwirtschaft ist sie besonders effektiv, zum Beispiel bei der Schätzung der Höhe von Bäumen und ihres Volumens. Spektakuläre Entdeckungen erlaubte LiDAR in Guatemala Anfang des Jahres: Noch unentdeckte Maya-Stätten konnten freigelegt werden.

Detaillierte dreidimensionale Modelle des Waldes

Einer der wichtigsten Vorteile des Einsatzes der LiDAR-Technologie für Waldbewirtschaftungspläne ist ihre Fähigkeit, sehr detaillierte und genaue dreidimensionale Modelle des Waldökosystems zu erstellen. Herkömmliche Kartierungstechniken beruhen auf Luftaufnahmen oder Bodenvermessungen. Mit der LiDAR-Technologie hingegen können Millionen von Messungen pro Sekunde durchgeführt werden, wodurch eine vollständigere und genauere Darstellung des Waldes in Form von Punktwolken entsteht.

Mit diesen Informationen ist es möglich, das Volumen der Bäume im Wald zu bestimmen und in der Folge die Holzmenge zu ermitteln, die nachhaltig geerntet werden kann, oder Gebiete mit einer hohen Baumdichte zu identifizieren, die möglicherweise durchforstet werden müssen, um die Stabilität des Waldes zu erhöhen.

Insgesamt revolutioniert die LiDAR-Technologie durch die Pilotprojekte für die Wälder der Landesdomäne -  Latemar, Villnöß und Klausen - die Forstplanung, da sie genaue und umfassende Daten über das Waldsystem liefert. Diese Technologie hat sich als entscheidend erwiesen, wenn es darum geht, Entscheidungen über die Aufrechterhaltung der Produktions- und Schutzfunktionen des Waldes zu treffen, was letztlich eine nachhaltige und effiziente Waldbewirtschaftung unterstützt.


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LPA/uli/fg