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Für die Jugend – von der Jugend: 40 Jahre Landesjugendarbeit

40 Jahre nach dem Inkrafttreten des Landesgesetzes zur Förderung der Jugendarbeit wurde heute (19. Mai) in Bozen Bilanz gezogen und auf die anstehenden Herausforderungen geblickt.

Auf Augenhöhe – 40 Jahre Jugendförderungsgesetz, dies ist das Motto, das auf den T-Shirts abgedruckt und den mehr als 100 ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeitenden der Südtiroler Jugendarbeit, den Gemeindejugendreferentinnen und -referenten sowie den Podiumsgästen heute (19. Mai) im Filmclub Bozen in die Hand gedrückt wurde. Anlässlich der gesetzlichen 'Grundsteinlegung' zur Förderung der Jugendarbeit in Südtirol am 1. Juni 1983 haben nämlich Landesrat Philipp Achammer und das Amt für Jugendarbeit in den Filmclub Bozen geladen: zu einem gemeinsamen Blick auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Jugendförderung und zu einem Podiumsaustausch. 

Der Jugend das Wort

Bewusst der Jugend haben die Organisatoren zu Beginn der Veranstaltung das Wort geben. Der 19-jährige Andreas Kofler, Teilnehmer am diesjährigen Jugendredewettbewerb, hat die Veranstaltung eröffnet. In seiner klassischen Rede hat er von der "Aggressivität des Perfektionismus" gesprochen, welcher die Gesellschaft kennzeichnet: "Alles, was nicht 'normal' und 'perfekt' ist, wird zum Angriffspunkt des Perfektionismus unserer Gesellschaft." 

Landesrat Philipp Achammer schärfte in seiner Rede den Blick für anstehende Herausforderungen: "Jugendarbeit ist eine Schlagzeile der Herzen." Der Jugend fehle es nicht an Möglichkeiten. Das Gegenteil sei der Fall. Die Jugend brauche heute mehr denn je etwas, woran sie sich festhalten, orientieren und glauben könne. Landesrat Achammer betonte: "Wir müssen den jungen Menschen all das Wichtige mitgeben, damit sie Wurzeln schlagen und Flügel entwickeln können." Dass der Jugend auch weiterhin Würde geschenkt werde, das wünscht sich Landesrat Achammer für die nächsten vielen Jahre in der Jugendarbeit.

Rückblick auf 40 Jahre Jugendarbeit

Einen historischen Überblick zu 40 Jahre Jugendarbeit in Südtiroler gab der langjährige und ehemalige Direktor des Amtes für Jugendarbeit, Klaus Nothdurfter, und würdigte im selben Atemzug Herbert Denicolò stellvertretend für alle, die sich für die Jugendarbeit in all den Jahren eingesetzt haben und dies auch heute noch tun. Denicolò habe das Landesgesetz zur Förderung der Jugendarbeit mit dem Ziel geschrieben, "jungen Menschen durch die Jugendarbeit eine umfassende kulturelle und soziale Bildung zu sichern und Freiräume für ein gemeinschaftliches Miteinander in allen Landesteilen Südtirols zu ermöglichen", sagte Nothdurfter. Aus heutiger Sicht betrachtet sei das Landesgesetz aus dem Jahr 1983 "ein für die damalige Zeit innovatives Gesetz" gewesen, das auch noch heute Gültigkeit habe. Mit Fingerzeig auf das Jahr 1983 führte Nothdurfter aus: Von einer "Sternstunde" sei in der Südtiroler Tageszeitung Dolomiten die Rede gewesen, während die Tiroler Tageszeitung berichtet habe, dass im Südtiroler Landtag die allgemeine Diskussion über "eine der umstrittensten Gesetzesvorlagen dieser Legislaturperiode" begonnen habe. 

Podiumsdiskussion:  "Jugend heute - was brauchen Jugendliche?"

Die Reden von Kofler, Landesrat Achammer und Notdurfter rahmten eine von Konrad Pamer, Direktor im Amt für Jugendarbeit, moderierte Podiumsdiskussion mit dem Titel "Jugend heute – was brauchen Jugendliche?" ein. Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bereich der Jugendarbeit, Personen des öffentlichen Lebens sowie Fachleute tauschten sich über anstehende Herausforderungen in der Jugendarbeit aus und darüber, was es brauche, damit sich Jugendliche gesund entfalten und selbstbewusst ihre Zukunft gestalten können. 

Bewusst der Jugend das letzte Wort gegeben, das wurde auch am Ende der Veranstaltung zu 40 Jahren Landesgesetz zur Förderung der Jugendarbeit. In der Abschlussrede griff die 16-jährige Helena Wierer, Gewinnerin des diesjährigen Jugendredewettbewerbs in der Kategorie Klassische Rede, das Thema Schulnoten auf und sagte: "Schule solle nicht auf Noten aufgebaut werden. Denn wir sind nicht diese Zahlen, die im digitalen Register stehen." 



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LPA/eb