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Agroecology: Bis 26. April um Forschungsförderung ansuchen

Die Forschung zum ökologischen Wandel in der Landwirtschaft will die EU-Partnerschaft "Agroecology" unterstützten, der auch das Land angehört. Der Startschuss zur ersten Ausschreibung ist gefallen.

Die Landesregierung hat vor einem Jahr beschlossen, der europäischen Partnerschaft "Agroecology" beizutreten (LPA hat berichtet). Mit Jahresbeginn wurde die EU-Partnerschaft, die den ökologischen Wandel in der Landwirtschaft beschleunigen und agrarökologische Living Labs (Reallabore) und Forschungsinfrastruktur fördern will, offiziell aus der Taufe gehoben. Nun ist der Startschuss für die erste Ausschreibung zur Förderung von Forschungsprojekten in diesem Bereich gefallen: Am 15. Februar 2024 wurde die Ausschreibung "Fostering Agroecology at farm and Landscape Levels" (Förderung der Agrarökologie auf landwirtschaftlicher und landschaftlicher Ebene) veröffentlicht.

Projektvorschläge können bis 26. April eingereicht werden

Im Rahmen der Ausschreibung werden gemeinsame Forschungs- und Innovationsprojekte verschiedener Akteure – von Forschenden, Landwirten und Landwirtinnen sowie Interessengruppen – unterstützt, die auf die Entwicklung neuer Verfahren, Technologien oder Methoden abzielen. Dabei wird auf den sogenannten "Living Lab"-Ansatz gesetzt, der beispielsweise im Versuchszentrum Laimburg schon praktiziert wird. Gefragt sind transdisziplinäre Projekte mit einer Laufzeit von drei Jahren, die integrierte Lösungen für unterschiedliche Problemstellungen beinhalten, von europäischer Tragweite sind, auf Beteiligung aufbauen und verschiedene Interessengruppen von Beginn an einbeziehen. Ziel sollte es sein, mit praktischen Lösungen zum agrarökologischen Wandel beizutragen. Projektvorschläge (Pre-Proposals) können bis zum 26. April 2024 eingereicht werden. Informationen zur Ausschreibung gibt es bei einem Webinar am Dienstag, 5. März 2024. Dazu anmelden kann man sich über diesen Link.

Land Südtirol steuert 450.000 Euro bei 

Das Land Südtirol kofinanziert die Ausschreibung mit 450.000 Euro. Die Mittel – die durch eine EU-Finanzierung um 30 Prozent angehoben werden können – kommen Projekten zugute, an denen Forschungsorganisationen aus Südtirol beteiligt sind, dienen ausschließlich der eventuellen Deckung der Projektkosten, die auf den Südtiroler Projektpartner entfallen und werden vom Landesamt für Wissenschaft und Forschung ausbezahlt. 

Der in der neuen Landesregierung auch für Wissenschaft, Forschung und Innovation zuständige Landesrat Philipp Achammer verweist darauf, dass der Ausbau der EU-Partnerschaften zu den Schwerpunkten des Landesprogramms für Forschung und Innovation zähle. "Zusammenarbeit und Netzwerkarbeit sind in unserer hochkomplexen Welt Voraussetzung für ein Weiterkommen. Dies gilt ganz besonders für Wissenschaft und Forschung, wo interdisziplinäre und internationale Kooperation an der Tagesordnung ist", betont Landesrat Achammer. Daher setze das Land auf Partnerschaften. Es bestünden bereits Abkommen mit den Forschungsfonds Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Luxemburgs zur Förderung sogenannter Joint Projects. Nun sei mit der Beteiligung am europäischen Netzwerk zur Artenvielfalt "Biodiversa+" und dem Beitritt den weiteren zwei EU-Partnerschaften "Agroecology" und "Food Systems" speziell die Förderung von Projekten in den Bereichen Artenvielfalt, Agrarökologie und Ernährungssysteme möglich, die für Südtirol und seine Forschungseinrichtungen von großem Interesse seien.

Was ist Agroecology?

Bei der EU-Partnerschaft “Agroecology” handelt es sich um ein Netzwerk aus 70 Ministerien, Förderagenturen, Regionen und Forschungseinrichtungen aus 26 Ländern, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Forschung und Innovation zu unterstützen, um die landwirtschaftliche Produktion bis zum Jahr 2050 widerstandsfähiger und produktiver und gleichzeitig nachhaltiger für Klima, Umwelt, Artenvielfalt und Menschen zu gestalten.

Die Ausschreibung ist im Web unter diesem Link zu finden: https://agroecology.ptj.de/call1


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/jw