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Italienische Berufsbildung: Neue Qualifikation in der Jugendarbeit

An der Landesberufsschule für Sozialberufe "Lèvinas" kann künftig die Berufliche Qualifikation als Jugendarbeiter oder Jugendarbeiterin erworben werden. Grünes Licht kommt von der Landesregierung.

Jugendarbeiter oder Jugendarbeiterin ist in Italien kein offiziell anerkannter Beruf mit spezifischer Ausbildung. Der Begriff beschreibt vielmehr eine vielfältige Tätigkeit im kulturellen und pädagogisch-sozialen Arbeitsfeld, deren Zielgruppe Kinder und Jugendliche sind. Die italienische Bildungsdirektion, die italienische Berufsbildung und die Fachschule für Sozialberufe "Emmanuel Lèvinas" haben sich nun an den derzeit italienweit 16 Regionen orientiert und gemeinsam mit dem Amt für Jugendarbeit der italienischen Landeskulturabteilung und den Vereinen und Verbänden einen Vorschlag für die Einführung der Beruflichen Qualifikation als "Youth Worker", einem sozialpädagogischen Animateur oder einer sozialpädagogischen Animatuerin für Kinder und Jugendliche,  ausgearbeitet.

Gestern (24. Oktober) hat die Landesregierung auf Antrag des italienischen Bildungslandesrates Giuliano Vettorato der Einführung der Beruflichen Qualifikation zugestimmt. "Die Qualifikation des Jugendarbeiters oder der Jugendarbeiterin scheint also künftig im 'Landesverzeichnis der Abschlusstitel des Berufsbildung und der Beruflichen Qualifikationen' auf. Der erste Lehrgang wird im Schuljahr 2024/25 von der Landesberufsschule 'Lèvinas' in Bozen organisiert", informiert der Landesrat. Der italienische Bildungsdirektor Vincenzo Gullotta verweist auf die monatelange Vorbereitungsarbeit, die eine Fachleutegruppe unter der Leitung des Berufbildungsexperten Mauro Frisanco geleistet habe, um nun "mit der Einführung der Figur des Jugendarbeiters in die Zukunft des Territoriums und in die nächste Generation zu investieren".

Youth-Work-Lehrgang startet im Schuljahr 2024/25

Im Sinne der heute genehmigten Beruflichen Qualifikation unterstützt der "Youth Worker" die persönliche und soziale Entwicklung, die Erziehung und Bildung und allgemein das Wohlbefinden junger Menschen im Alter von 11 bis 30 Jahren. Der Jugendarbeiter und die Jugendarbeiterin konzipieren, planen, fördern, organisieren und überprüfen Aktivitäten und Projekte im sozialen, pädagogischen und kulturellen Bereich, die auf die Förderung, Entwicklung und Stärkung der jungen Menschen ausgerichtet sind.

Der qualifizierende Lehrgang wird im kommenden Schuljahr 2024/25 erstmals von der Landesberufsschule für soziale Berufe "Lèvinas" angeboten. Der einjährige Kurs umfasst sowohl theoretischen Unterricht als auch Praktika. "Nach Abschluss des Lehrgangs können die Jugendarbeiter und Jugendarbeiterinnen im schulischen oder außerschulischen Kontext arbeiten und beispielsweise Lehrpersonen im Klassenzimmer darin unterstützen, Potenziale und Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu fördern", sagt der Landesdirektor für Berufsbildung in italienischer Sprache, Giuseppe Delpero. Außerdem können sie in Jugendzentren und Vereinen tätig sein. Nach den Worten von Berufsschuldirektor Alberto Conci bestehe in Südtirol ein großer Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich, der neue Lehrgang stelle eine Qualifikationsmöglichkeit dar.


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LPA/tl/jw