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Babysprache: Wann mit „brum-brum“ und „heia-heia“ Schluss sein muss

Viele Eltern denken oft darüber nach, ob und wie lange sie mir ihren Kindern Babysprache sprechen sollen. Am Weltkindertag (20. November), der die Kinderrechte und somit auch das Recht der Kinder ernst genommen zu werden in den Fokus rückt, soll dieser Frage nachgegangen werden.

Mutter liest vor_pixabay

„Brum-brum“, „heia-heia“ … ob man mit Kleinkindern in Babysprache sprechen soll – da scheiden sich die Geister. Während die einen meinen, dass die Babysprache sprachförderlich sei, so denken die anderen, dass sie die sprachliche Entwicklung der Kinder verlangsame.

Was spricht dafür und was dagegen? Die ersten Wörter, die ein Baby von sich gibt, setzen sich meist aus verdoppelten Silben wie „Ma-ma“, „Pa-pa“, „Da-da“ zusammen. Da kann es durchaus sinnvoll sein, doppelsilbige Wortkreationen (winke-winke) in der Kommunikation zu verwenden. Säuglinge reagieren nachweislich aufmerksamer, wenn sie mit Babysprache anstatt Erwachsenensprache angesprochen werden. Insofern kann es sogar vorteilhaft sein, die Kleinen mit einem verlangsam­ten Sprechtempo, kürzeren Sätzen und einer höheren Stimmlage anzusprechen. Dies aber solange die Kinder in der Lall-, Glucks- und Gurrphase sind.

Problematisch kann die Babysprache für die sprachliche Entwicklung werden, wenn das Kind bereits ganze Sätze formuliert. Dann ist es Zeit, dass die Eltern die doppelsilbigen Wörter zunächst gleichzeitig mit der entsprechenden korrekten Bezeichnung verwenden, damit das Baby die beiden Wörter in Verbindung setzen kann. So soll beispielsweise „wau-wau“ nicht alleinstehen, sondern gleichzeitig mit Hund in Zusammenhang gebracht werden: „Wau-wau. So ein lieber Hund!“ Auch Stimmlage und Sprechtempo sollen allmählich an die Erwachsenensprache angeglichen werden, bis die Kommunikation auf Augenhöhe erfolgt.

Wichtig für die Sprachentwicklung eines Kindes ist es, wenn die Eltern viel mit ihm sprechen und sich dabei gewählt ausdrücken. Denn nur wenn die Dinge bei ihrem richtigen Namen genannt werden, können die Kinder einen reichen Wortschatz intuitiv aufnehmen. So sollen z.B. junge Borstentiere eben „Ferkel“ und nicht einfach nur „Schweine“ genannt werden. Dasselbe gilt für Handschuhe, wo nur der Daumen ein eigenes Fach hat: Das sind „Fäustlinge“ und nicht bloß Handschuhe. Ein jeder erwachsener Mensch kennt diese Ausdrücke; es geht nur darum, sie bewusst einzusetzen und dabei authentisch zu bleiben. Dafür werden die Kinder den Eltern später dankbar sein.

LPA/SL

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