Kulturgüter in Südtirol

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LIG SANCT: guaiaci

Braune, zylinderförmige Holzdose (Holzbüchse) mit ausgestelltem Standfuß und eingepaßtem, flachem Stülpdeckel und nach außen gebogenem Profil. Auf der Schauseite schildförmiges und goldfarbenes Beschriftungsfeld mit schwarzem Rand. Schwarz signiert

Objektbezeichnung:
Holzbüchse
Inventarnummer:
03120
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz, Ölfarbe, Papier
Technik:
gedrechselt, bemalt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Höhe 142 mm, Boden Durchmesser 92 mm, Deckel Durchmesser 90 mm, Gewicht 222 g
Historische-kritische Angaben:
Guaiaci resina - Guajakharz
Stammpflanzen: Guaiacum officinale L. und G. sanctum L. [Fam. Zygophyllaceae; Guajakholzbaum; Synonym (G. sanctum): Guaiacum verticale ORTEGA.; dt. Synonyme (gelten für beide Arten): Franzosenholz, Heiligenholz, Pockholz; immergrüne Bäume, G. officinale bis 13 m, G. sanctum bis 9 m hoch werdend, mit gegenständigen, kurz gestielten, ledrigen, paarig gefiederten Blättern, G. offinale mit zwei bis drei, G. sanctum mit drei bis vier Fiederpaaren, Blüten 5zählig, in wenigblütigen Scheindolden].
Verbreitung: G. officinale an trockenen Standorten auf Kalkböden in Florida, Guayana, Venezuela, Kolumbien und auf den Antillen, G. sanctum in Florida, Guatemala, Südmexiko (Yukatan) und auf den Bahamas und Antillen.
Droge: Das aus dem Kernholz gewonnene Harz.
Beschreibung der Droge: Je nach Handelssorte unterschiedlich: Das seltener gehandelte Resina Guajaci in lacrimis walnußgroße, kugelige oder fast kugelige Körner oder Tränen, innen dunkelrotbraun, außen schmutzig grünlich bestäubt, das die Hauptsorte des Handels darstellende Resina Guajaci in massis rötlich- oder grünlichbraune, harte, spröde Stücke mit glänzendem Bruch, häufig mit Holz und Rindenstückchen verunreinigt.
Herkunft: Fast ausschließlich von der Insel Gonaive (kleine, ca. 50 km lange und 10 km breite, in der Gonaive-Bucht zwischen Haiti und Kuba gelegene Insel).
Inhaltsstoffe: Ca. 15 % petroletherlösliche und ca. 70 % etherlösliche Bestandteile; beide Fraktionen überwiegend aus Lignanen, je nach Fraktion unterschiedlich zusammengesetzt, in Petroletherfraktion (-)-Guajaretsäure und meso-Nordihydroguajaretsäure, letztere auch in Etherfraktion neben Guajacin, Isoguajacin und anderen; wenig ätherisches Öl.
Anwendungsgebiete: In der Volksheilkunde in Zentralamerika und auf den Antillen bei Syphilis, Hautleiden und Rheumatismus (Wirksamkeit nicht belegt!!!).

Literatur: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band 6, Drogen P-Z, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1994

 

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