M'illumino d'immenso

Ed. Einzelexemplar

Grüne Laseranimation mit Bezug auf das am 26. Januar 1917 entstandene Gedicht von Ungaretti, ‚M'illumino / d'immenso'. Der Text des Gedichtes wird durch Airò als morphologisches System angesehen, das rhythmisch und visuell übersetzt werden kann. Es entsteht eine anregende Lichtprojektion aus einem grünen Laser mit sieben Tempi, die einer visuellen Darstellung der phonetischen Struktur der Verse entsprechen: eine vertikale grüne Laserlinie aus vier aufsteigenden metrischen Bewegungen zieht sich zusammen und endet in drei widerhallenden horizontalen Bewegungen.

Objektbezeichnung:: Installation
Inventarnummer:: 1989
Hersteller:: Airò, Mario
Sammlung:: Autonome Provinz Bozen - Südtirol
Datierung:: 2005
Material:: Licht
Technik:: gefilmt (CD-ROM)
Institution:: Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:: variable Maße
Schlagwort:: Lichtkunst
Historische-kritische Angaben:: "Die Arbeit von Mario Airò erweist sich unter mehreren Gesichtspunkten als polyphon, insofern sie sich meistens aus unterschiedlichen Registern zusammensetzt; zudem ist sie bemüht, den nicht unmittelbar wahrnehmbaren Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen, die in seinen Werken miteinander konkurrieren, Ausdruck zu geben. Das Bestreben, zwischen den Gegenständen und demjenigen, der sich ihrer bedient eine ganz unerwartete Verwandtschaft und Balance herzustellen, setzt eine eher dilettantische Haltung voraus oder jedenfalls eine Bereitschaft, den Situationen mit dem Enthusiasmus und der Neugier des Anfängers zu begegnen und nicht mit den unvermeidlichen Vorurteilen des Spezialisten. In den Werken von Airò hat man daher stets den Eindruck, das erste Mal mit einer Sache konfrontiert zu werden; die anregende sinnliche Suggestion und der heftige visuelle Eindruck der Werke ziehen die Aufmerksamkeit unmittelbar auf sich, aber erst in einem zweiten Augenblick bemerkt man, dass die verarbeiteten ‚Fragmente' aus dem Bereich der Literatur, des Kinos, der Musik oder der Wissenschaft stammen. Die Vermischung von unterschiedlichen Disziplinen erhöht die Mehrdeutigkeit in den Werken von Airò, was gerade die Vorstellungskraft des Betrachters auf verschiedenen Ebenen zu wecken vermag. […] Für das Museion hat Mario Airò ein für seine Arbeitsweise sehr aufschlussreiches Projekt entwickelt: Das vielleicht bekannteste, am Morgen des 26. Januar 1917 entstandene Gedicht von Ungaretti, ‚M'illumino / d'immenso' (Ich erleuchte mich / durch Unermessliches) wird künstlerisch umgesetzt: der Text wird als morphologisches System angesehen, das rhythmisch und visuell übersetzt werden kann. So entsteht eine anregende Lichtprojektion aus einem grünen Laser mit sieben Tempi, die einer visuellen Darstellung der phonetischen Struktur der Verse entsprechen: eine vertikale Linie aus vier aufsteigenden metrischen Bewegungen zieht sich zusammen und endet in drei widerhallenden horizontalen Bewegungen."
(Letizia Ragaglia, LIGHT LAB. Alltägliche Kurzschlüsse / Cortocircuiti quotidiani, Museion, Bozen 2005, S. 20-22)

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