Vollbeschäftigung erfordert neue Herangehensweisen

Zum Tag der Arbeit heben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof die aktuellen Herausforderungen wie Arbeitskräftemangel und leistbares Wohnen hervor.

Am 1. Mai, der in vielen Ländern als Tag der Arbeit ein gesetzlicher Feiertag ist, wird an den Wert der Arbeit erinnert. "In Südtirol sind wir in der glücklichen Position, Vollbeschäftigung zu haben", erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Der damit zusammenhängende Arbeitskräftemangel ist in vielen Sektoren spürbar und erfordert neue Herangehensweisen seitens der Arbeitgeber, der Sozialpartner und des Gesetzgebers." Laut Kompatscher stehe das Thema der an die Lebenshaltungskosten angemessenen Löhne im Vordergrund. Dieses sei auch einer der Kernpunkte des Regierungsprogramms, wobei die Politik für die Privatwirtschaft nur die Rahmenbedingungen schaffen kann. "Der Vorschlag der Landesregierung von Irap-Begünstigungen für Betriebe, die ihre Mitarbeitenden besser entlohnen, als es im gesamtstaatlichen Kollektivvertrag vorgesehen ist, ist von den Gewerkschaften durchwegs positiv aufgenommen worden", freut sich der Landeshauptmann. Nun liege es an den Gewerkschaftsvertretungen, sich hierzu aktiv einzubringen und mitzugestalten. 

Zu diesem Thema nimmt auch Arbeits- und Personallandesrätin Magdalena Amhof Stellung: "Arbeit ist Lebensgrundlage und Voraussetzung für die Umsetzung sozialer Rechte. Arbeit sollte aber auch ein Weg zur Selbstverwirklichung sein. Beides setzt voraus, dass Arbeit und Privatleben miteinander vereinbar sind und dass die Entlohnung den Beschäftigen und ihrer Familie einen angemessenen Lebensstandard ermöglicht." Eine Anpassung der Gehälter in den öffentlichen Bereichen werde derzeit über die anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen im öffentlichen Bereich angestrebt, sagt Amhof. Angemessene Entlohnung bedeute aber auch, gleiche Arbeit gleich zu bezahlen und Unterschiede in der wirtschaftlichen Behandlung von Mann und Frau entschieden zu vermeiden. Unterschiede, die sowohl im öffentlichen Bereich als auch in der Privatwirtschaft nach wie vor deutlich spürbar sind, wie die letzten ASTAT-Analysen zeigen.

Als zweiten Punkt, der ebenso im Regierungsprogramm verankert ist, nennt Landeshauptmann Kompatscher das leistbare Wohnen. "Für arbeitende Menschen ist es ein Problem, wenn ein Großteil des Einkommens für die Wohnkosten verwendet werden muss", sagt Kompatscher. "Dem müssen wir mit vereinten Kräften entgegenwirken." Leistbares Wohnen sei auch eine Grundvoraussetzung, um Arbeitskräfte halten zu können. Hierzu will die Landesregierung im Rahmen des Möglichen Maßnahmen setzen. "Dies ist ein Beispiel vieler Maßnahmen, durch die wir bestehende Arbeitsplätze attraktiver machen müssen. Dies ist in Zeiten des intensiven Wettbewerbs um Arbeitsplätze das Ziel, das öffentliche und private Arbeitgeber verbinden sollte, damit Südtirol weiterhin ein erstrebenswerter Standort für qualifiziertes oder Fachpersonal in den verschiedensten Bereichen bleiben kann", unterstreicht Landesrätin Amhof.   

Am Tag der Arbeit gehe es aber auch darum, all jene zu feiern, die tagtäglich mit Einsatz, Professionalität und Hingabe unzählige Dienste erbringen, die allen zugutekommen und Südtirol zu einem attraktiven Lebensort machen.


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red