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MEMC: Lohnausgleich wird verlängert, Schließung der Stromlücke verzögert sich

Die Zukunft der Arbeitsplätze beim Siliziumhersteller MEMC in Sinich stand heute (9. Oktober) im Mittelpunkt der Rom-Reise von Landesrat Roberto Bizzo. Bei einem Treffen im Arbeitsministerium ist Bizzo mit den Beamten überein gekommen, dass der Lohnausgleich für alle MEMC-Mitarbeiter verlängert wird. Eine unerwartete Verzögerung gibt es hingegen beim Anschluss des italienischen an das europäische Stromnetz. Deshalb hat Bizzo im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung darauf gedrängt, der MEMC verbilligte Energietarife zuzugestehen.

Die MEMC-Mitarbeiter warten weiterhin auf die Wiederaufnahme der Produktion.

Eigentlich hätte die MEMC bereits in Kürze verbilligten Strom über den Zugang zum europäischen Stromnetz beziehen sollen, doch weil - wie Landesrat Bizzo heute in Rom in Erfahrung brachte - die Schließung der Stromlücke am Brenner noch länger auf sich warten lässt, muss das MEMC-Werk in Sinich weiterhin auf die günstige Energie verzichten und muss deshalb mit der Wiederaufnahme der Produktion weiter zuwarten. Landesrat Bizzo machte bei der Aussprache im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung seiner Verärgerung über das Verhalten des Netzbetreibers Terna Luft: „Bisher hat sich die Terna immer sehr vage über den Zeitbedarf bei der Schließung des Stromnetzes an der Brennerachse geäußert und erst bei der heutigen Sitzung hat der Netzbetreiber gesagt, dass es für die Arbeiten eine europäische Ausschreibung benötige und sich deshalb der Zusammenschluss wieder verzögert. Terna rechnet nun mit einem Zeitbedarf von fünf bis elf Monaten. Man kann die MEMC und deren Belegschaft nicht so lange warten lassen."

Landesrat Bizzo, der in der Landesregierung den Bereich Arbeit verantwortet, hat bei der Aussprache im Ministerium deshalb darauf gedrängt, dass auch die MEMC den verbilligten Energietarif nutzen kann, der für kriselnde Industrieunternehmen zur Sicherung der Arbeitsplätze vorgesehen ist. „Den günstigen Energietarif können bereits jetzt Unternehmen wie Alcoa in Anspruch nehmen. Wenn auch die MEMC auf verbilligte Energie zugreifen kann, dann wäre auch die Wiederaufnahme der Produktion und die Sicherung der Arbeitsplätze möglich", so Landesrat Bizzo.

Nach dem Zusammentreffen  im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung hat Landesrat Bizzo auch im Arbeitsministerium vorgesprochen, um die Voraussetzungen für eine Verlängerung der Lohnausgleichskasse zu schaffen: „Nachdem der Lohnausgleich für die MEMC-Mitarbeiter am 11. November ausläuft, haben wir heute mit den Mitarbeitern des Ministeriums die Voraussetzungen für eine Verlängerung geschaffen. Dabei haben wir vom Plan profitiert, der zur Wiederaufnahme der Produktion im Werk Sinich vorgelegt wurde, und der von den römischen Beamten sehr positiv aufgenommen worden ist."

Obwohl die Verzögerung bei der Schließung des Stromnetzes am Brenner ein Dämpfer bei der Rettung der MEMC-Arbeitsplätze war, zieht Landesrat Bizzo dennoch ein positives Fazit seines Rom-Aufenthalts: „Wir haben heute konkrete Zusagen für die Belegschaft und die Wiederaufnahme der Produktion bekommen. Die Ministerien glauben an die Strategie des Unternehmens, die Krise zu überwinden. Nicht zuletzt der Kauf von Evonik zeugt davon, dass die MEMC den Standort Italien nicht aufgeben will."

ohn

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