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Arbeit | 25.01.2013 | 12:49

Startschuss zu Arbeitspakt: Treffen mit Sozialpartnern und neuer Blog

Ein Jahr früher als ursprünglich geplant hat die Landesregierung den Beschäftigungsplan auf den Weg gebracht. Grund dafür ist die Krise, die sich mittlerweile auch auf den Arbeitsmarkt in Südtirol auswirkt. Zum Auftakt hat Landesrat Roberto Bizzo heute (25. Jänner) die Sozialpartner getroffen, mit ihnen den Arbeitspakt lanciert und einen interaktiven Blog online gestellt.

Nach wie vor stehe Südtirol in Sachen Arbeitslosigkeit besser da als die allermeisten Länder in Europa, erstmals nach Jahrzehnten sei die Arbeitslosenquote aber wieder über vier Prozent gestiegen: "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist eine Folge der Krise und für uns der Grund, die Arbeitsmarktpolitik verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken", erklärte Landesrat Bizzo beim heutigen Treffen mit den Sozialpartnern. Konkret bedeutet dies, dass die Landesregierung das Auslaufen des jeweils auf sieben Jahre angelegten Beschäftigungsplans im kommenden Jahr nicht abwarten will, sondern bereits heute den Startschuss zur Ausarbeitung eines neuen Plans gegeben hat.

"Ziel ist, so viele Menschen wie möglich in die Ausarbeitung einzubeziehen, auch weil die demographische Struktur unserer Gesellschaft sich ändert und wir deshalb nicht nur eine Sozialpartnerschaft brauchen, sondern auch einen neuen Generationenvertrag", so Bizzo. Bis Juni wird daher eine ganze Reihe an Initiativen gesetzt, dank derer der Beschäftigungsplan auf eine breitestmögliche Basis gestellt werden kann.

Schon heute ist ein wichtiges Element der Partizipation gestartet worden, und zwar in Form des interaktiven Blogs unter www.arbeitspakt.it, an dem sich alle Interessierten beteiligen können. Der Blog sei offen für Anregungen, Ideen und Kritiken, betonte heute der Arbeitslandesrat, der auch die zentralen Themen umriss: Schule und Jugend, Frauen, ältere sowie benachteiligte Arbeitnehmer. "Über den Blog sammeln wir bis 22. März alle Inputs, die danach in einen Workshop mit verschiedenen Arbeitsgruppen einfließen, der am 19. April auf dem Programm steht", so Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit. Beim Workshop würden die wichtigsten Anregungen und Tätigkeitsfelder zusammengefasst, auf deren Basis die zuständige Kommission bis Mitte Mai einen Entwurf des Beschäftigungsplan ausarbeite. Der Landesregierung soll der Plan-Entwurf Mitte Juni vorgelegt werden.

"Der Blog ist für uns ein Experiment, wir verstehen ihn aber auch als wichtigen Schritt für eine Verwaltung, die sich immer mehr öffnet und immer transparenter wird", so Ressortdirektor Andrea Zeppa beim heutigen Treffen mit den Sozialpartnern, an dem rund 60 Organisationen aus allen Bereichen der Gesellschaft teilgenommen haben. Beim Treffen wurden zudem die neuesten Zahlen zum Südtiroler Arbeitsmarkt bekannt gegeben. Noch liege die Arbeitslosenrate für das gesamte Jahr 2012 nicht vor, man schätze sie aber auf rund 4,3 Prozent. Gleichzeitig hatte die abhängige Beschäftigung mit 0,3 Prozent die niedrigste Wachstumsrate seit 1998 zu verzeichnen.

chr