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Arbeitspakt: Erste Phase abgeschlossen - Vorschläge ausgewertet

Mit dem Abschluss der ersten Phase, jener, in der Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation gesammelt wurden, geht man mit dem Arbeitspakt in die nächste Runde. "Wir haben über 60 konkrete Vorschläge sammeln und diese mit den Sozialpartnern auswerten können", so Landesrat Roberto Bizzo. Ziel bleibt, noch in diesem Jahr den neuen Landesbeschäftigungsplan zu erarbeiten.

In Themen-Workshops (im Bild der von Ressortdirektor Zeppa geleitete) wurden die Vorschläge aus dem Blog diskutiert (Foto: DiKom/mb)

Bereits am Vormittag hatten sich heute Arbeitsgruppen zu fünf verschiedenen Workshops getroffen, um die eingegangenen Vorschläge verschiedenster Seiten auszuwerten, Maßnahmen aus ihnen abzuleiten und eine Prioritätenliste zu erstellen. Am frühen Nachmittag zogen Landesrat Bizzo, Ressortdirektor Andrea Zeppa und Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit, bei einer Pressekonferenz in Bozen Bilanz über die erste Phase des Arbeitspakts. "Wir müssen die Folgen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt möglichst schnell und effizient abfedern und haben deshalb beschlossen, den erst im kommenden Jahr auslaufenden Beschäftigungsplan um ein Jahr vorzuziehen", so Bizzo.

Ende Jänner hatte der Landesrat den Startschuss zum Arbeitspakt gegeben, und zwar mit dem Freischalten eines Blogs (http://www.arbeitspakt.it/), den alle Interessierten nutzen konnten, um ihre Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation im Land einzureichen. Bis dato wurde der Blog nicht weniger als 4000 Mal aufgerufen, 119 Kommentare, Vorschläge und Dokumente wurden gepostet. Nach Themen (Schule, Jugend und Einstieg in den Arbeitsmarkt; ältere Arbeitnehmer; Frauenarbeit; benachteiligte Arbeitnehmer sowie bereichsübergreifende Themen) geordnet, wurden die Vorschläge heute von rund 70 Vertretern von Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden und Genossenschaftswesen analysiert.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Reaktion auf unser Blog-Angebot, aus dem wir rund 60 Vorschläge herausfiltern konnten", so Landesrat Bizzo. Rund die Hälfte dieser Vorschläge wurde heute zudem positiv bewertet und als umsetzbar betrachtet. "Diese positiv bewerteten Vorschläge werden nun weiter überprüft und fließen in einen ersten Entwurf des neuen Beschäftigungsplans für die Jahre 2014 bis 2021 ein", so Bizzo. Der Entwurf werde daraufhin am 16. Mai und ein zweites Mal am 6. Juni der Landesarbeitskommission zur Begutachtung vorgelegt, bevor er Mitte Juni zur Beschlussfassung in die Landesregierung kommen soll.

Nach den Workshops konnte auch bereits mit einigen konkreten Vorschlägen aufgewartet werden. So wurde besonderer Wert auf Impulse für die Bauwirtschaft gelegt, die durch eine weitere Förderung energetischer Sanierungen und das Vorstrecken der Steuerabschreibungen auf Sanierungen gegeben werden könnten. Dazu kam die Idee eines Generationenvertrags der etwas anderen Art auf: "Wir müssen in der Verwaltung für einen Generationenwechsel sorgen, der erleichtert werden könnte, indem Mitarbeiter, die drei bis fünf Jahre vor ihrer Pensionierung stehen, auf einen Teil ihrer Arbeitszeit verzichten und diese jungen Einsteigern abtreten", so Bizzo. Dies ohne Einbußen bei Pensions- und Sozialversicherungsbeiträgen.

Aufgeworfen wurde auch der Vorschlag, Frauenarbeit dadurch zu erleichtern, dass Kinderhorte und -gärten flexibler gehandhabt werden könnten, etwa mit längeren Öffnungszeiten oder der Möglichkeit einer Einschreibung auch unabhängig vom Wohnort. Ältere Arbeitnehmer sollen dagegen von einer Sensibilisierung profitieren. "Es geht darum, der Gesellschaft den Wert dieser Arbeitnehmer vor Augen zu führen: von deren Erfahrung, deren Know how, deren Betriebsverbundenheit", so Abteilungsdirektor Sinn. Darüber hinaus sollen Aus- und Fortbildungspläne für Arbeitslose individueller abgestimmt und Praktika für Jugendliche und Berufseinsteiger gefördert werden, während sich die Workshop-Teilnehmer auch einen Ausbau aller unterstützten Formen der Beschäftigung für Menschen mit Behinderung erwarten.

chr

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Arbeitspakt: Erste Phase abgeschlossen - Viele Vorschläge

Helmuth Sinn über die Wichtigkeit der Eingliederung älterer Arbeiter

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