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Rentenreform wirkt sich auf das effektive Rentenalter aus

LPA - Frauen müssen länger arbeiten um in Rente gehen zu können als Männer. Dieses überraschende Ergebnis liefert die neueste Ausgabe des Informationsblattes "Arbeitsmarkt news", in dem die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt der Landeabteilung Arbeit aktuelle Arbeitmarktthemen unter die Lupe nimmt.

Der für das Arbeitswesen zuständige Landesrat, Roberto Bizzo, verweist in diesem Zusammenhang auf den Widerspruch zur allgemeinen Vorstellung, Frauen würden weniger lang arbeiten als Männer. Tatsächlich liegt das gesetzliche Rentenalter bei den Frauen zurzeit immer noch tiefer als bei den Männern, aber beim wirklichen Rentenantrittsalter sieht es umgekehrt aus: Von den Männern, die im Vorjahr direkt aus der Beschäftigung in Rente gingen, war die Hälfte jünger als 58,3 Jahre, während bei den Frauen 50 Prozent über 60,4 Jahre alt waren.

"Zurückführen ist dies auf den Umstand, dass die über-50-jährigen beschäftigten Frauen weniger Rentenbeiträge angesammelt haben als die gleichaltrigen Männer und daher nicht in derselben Höhe oder eben erst später in den Genuss der Altersrente kommen", so Bizzo. "Dies hängt vielfach mit der individuellen Erwerbsbiografie der Frauen zusammen, die aus familiären Gründen wertvolle Arbeitsjahre verlieren, die leider noch nicht für die Rente zählen", so Landesrat Bizzo.

Laut dem Direktor der Landesabteilug Arbeit, Helmuth Sinn, hat die jüngste Rentenreform spürbare Auswirkungen in die vorgesehene Richtung gehabt hat und das effektive Pensionsalter tatsächlich angehoben. Vergleicht man nämlich das effektive Rentenantrittsalter 2012 mit dem der Vorjahre, so ist eine deutliche Veränderung innerhalb weniger Jahre festzustellen: 2008 gingen 74 Prozent der Beschäftigten mit weniger als 60 Jahren und 26 Prozent mit mehr als 60 Jahren in Rente, während 2012 der Rentenantritt von Unter-60-Jährigen um 13 Prozentpunkte abnahm und der der Über-60-Jährigen um ebensoviel zunahm.

jw