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70.000 Arbeitnehmer mehr seit 1998

Verglichen mit 1998 sind derzeit in Südtirol im Jahresdurchschnitt 70.000 Arbeitnehmer mehr beschäftigt. Dies entspricht einem mittleren jährlichen Wachstum von Plus 1,9 Prozent.

Die Beschäftigung von Frauen spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Südtiroler Arbeitsmarktes seit 1998. (Foto: LPA)

Rund 145.000 abhängig Beschäftigte gab es 1998 im Jahresdurchschnitt in Südtirol – mittlerweile sind es fast 70.000 mehr. Dies entspricht einem jährlichen durchschnittlichen Anstieg von Plus 1,9 Prozent. Dieses Wachstum ist angesichts der Altersstruktur der in Südtirol wohnhaften Bevölkerung bemerkenswert, heißt es von der Landesabteilung Arbeit. Die neueste Ausgabe der Arbeitsmarkt-News analysiert, woher der Südtiroler Arbeitsmarkt seine Arbeitskräfte bezieht und geht der Frage nach, welche Auswirkungen die Umwandlung von Teilzeit- zu Vollzeitarbeitsplätzen auf den Zuzug von Arbeitskräften hätte.

Beschäftigungswachstum ohne Arbeitskräfte von außen undenkbar

"Die Höhe des Beschäftigungswachstums wäre ohne Arbeitskräfte von außerhalb des Landes nicht denkbar", bringt Stefan Luther, Direktor der Abteilung Arbeit, die Analyse der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt auf den Punkt. "Es handelt sich um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aus italienischen Regionen und EU-Ländern stammen; natürlich auch um Arbeitskräfte aus anderen Staaten. Hätte Südtirol – rein als Gedankenspiel – auf den Beitrag dieser Menschen verzichtet, hätten wir heute im besten Fall nur 30.000 Arbeitskräfte mehr als 1998", sagt Luther. Rund die Hälfte dieser Menschen hat mittlerweile ihren Wohnsitz nach Südtirol verlegt.

Ermöglicht haben das Beschäftigungswachstum auch die in Südtirol ansässigen Frauen: Sie machen 20.000 der 70.000 neuen abhängig Beschäftigten aus. Dieser Anstieg geht mit der Zunahme an Teilzeitstellen einher. "Angenommen, alle Frauen könnten und wollten Vollzeit arbeiten: Welchen Einfluss hätte dies dann auf die Rekrutierung von Arbeitskräften von außerhalb?" fragt Luther und erläutert: "Bezogen auf das Jahr 2019 würde der Südtiroler Arbeitsmarkt über rund 14.000 Vollzeitäquivalente mehr verfügen. Aber: Selbst dies wäre weniger als die Hälfte der Arbeitskräfte, die wir brauchen."

Potenzial im Lande optimal ausschöpfen

Arbeitslandesrat Philipp Achammer zieht aus den von der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt präsentierten Daten Schlussfolgerungen für die Südtiroler Arbeitsmarktpolitik: "Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass der Südtiroler Arbeitsmarkt insgesamt gesehen sehr attraktiv ist. Dennoch gibt es Stellschrauben, um die wir uns verstärkt kümmern müssen: Ganz klar sind Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit grundlegend". Aber der Landesrat sieht angesichts der großen Arbeitskräftenachfrage auch ein Potenzial von aktivierbaren Arbeitskräften im Lande, beispielsweise bei Arbeitslosen und Jugendlichen: "Diese Gruppen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist sowohl wirtschaftlich wie sozial nachhaltig."

LPA/LPA/san

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