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April, April, der macht was er will… Der Umgang mit Redensarten
April, April, der macht was er will: Diese Redewendung ist eine alte Bauernregel, die wohl jeder kennt. Aber wie schaut es in anderen Kultur- und Sprachkreisen aus? Gelten dort dieselben Regel und Redewendung?
In der Schule wird beim Aufsatzschreiben immer daran erinnert, wie wichtig es ist, bildhaft zu schreiben. Vieles lässt sich mit Bildern leichter ausdrücken als durch Worte, denn Sprache ist abstrakt, Bilder hingegen wirken unmittelbar und lassen sich leichter einprägen. Ein „triefend nasser Hund“ oder eine „Tulpenpracht“ rufen in uns ganz andere Gefühle und Assoziationen hervor als bei einem „sehr nassen Hund“ oder einer „Blumenpracht“.
Auch Redewendungen gehören zu den Stilmitteln, die den Worten Ausdruck verleihen und die Sprache ausschmücken. In allen Kulturkreisen werden Redensarten verwendet. Hin und wieder sind diese ähnlich oder sogar gleich: So sagt man auf Italienisch „Marzo pazzarello, aprile con l’ombrello“ oder „April showers bring May flowers“ auf Englisch, doch nicht immer ist das so bzw. oft sind Redensarten gar nicht übersetzbar. Die italienische Wendung „Non avere peli sulla lingua“ entspricht wohl kaum dem wortwörtlichen „Keine Haare auf der Zunge haben“, sondern vielmehr dem deutschen Pendant „Kein Blatt vor den Mund nehmen“.
So kann es manchmal beim Sprechen zu einem Ausrutscher kommen, wenn man eine Redewendung in die Zweit- oder Fremdsprache übertragen möchte. Das ist nicht weiter schlimm, aber es beweist einmal mehr, wie wichtig es ist, Texte nicht ohne Nachbearbeitung von maschinellen Übersetzungsprogrammen übersetzen zu lassen.
LPA/sl/ac