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Das mehrsprachige Schulmodell in Gröden

Nadine Stuffer, eine Grödner Schülerin der 3. Klasse des Sprachengymnasiums Marcelline, hat ihr Berufspraktikum im Amt für Weiterbildung absolviert und die Chance genutzt, über das Schulsystem in Gröden zu berichten.

"Gleich von klein auf mit verschiedenen Sprachen in Kontakt zu kommen und in der Sprache auch zu denken, hat mir sehr viel gebracht," davon ist Praktikantin Nadine Stuffer überzeugt. (Foto: Sonja Logiudice)

"Eine Studie besagt, dass Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, sich später im Leben leichter tun, neue Sachen zu lernen. In den ladinischen Tälern werden aus diesem Grunde dreisprachige Kindergärten und Schulen angeboten.

In den dreisprachigen Kindergärten sind alle drei Sprachen gleichgestellt. Das Programm ist so aufgeteilt, dass alle Aktivitäten - vom Morgengebet bis zur Geschichtenerzählung - jede Woche in einer anderen Sprache durchgeführt werden: zuerst eine Woche auf Deutsch, dann eine auf Italienisch und zuletzt eine auf Ladinisch. So geht das dann das ganze Jahr weiter.

In der Grundschule gilt das gleiche Prinzip, nur mit zwei Sprachen. Alle Fächer werden eine Woche auf Deutsch und dann eine Woche auf Italienisch unterrichtet. Die dritte Sprache wird einbezogen, indem vier Wochenstunden Ladinisch unterrichtet wird. Auch die Bastel- und Malstunden werden auf Ladinisch abgehalten.

Ab der Mittelschule startet das aufgeteilte Programm: Die Hälfte der Fächer wird auf Deutsch und die andere Hälfte auf Italienisch unterrichtet. Ladinisch wird weiterhin gefördert, indem es fünf Wochenstunden gelehrt wird. Zusätzlich werden die Schülerinnen und Schüler gebeten, mit der Direktion und dem Sekretariat Ladinisch zu sprechen.

In der Oberschule ist es gleich wie in der Mittelschule, es wird viel auf Deutsch und viel auf Italienisch gesprochen. Ladinisch wird weiterhin zwei Stunden die Woche unterrichtet.

Gleich von klein auf mit verschiedenen Sprachen in Kontakt zu kommen und in der Sprache auch zu denken, hat mir sehr viel gebracht. Ich merke, dass es mir dementsprechend leichter fällt, jetzt eine vierte, fünfte oder sechste Sprache zu lernen. Ich hoffe, dass in Südtirol demnächst mehrere mehrsprachige Schulen angeboten werden, weil das ein riesiger Vorteil ist."

Nadine Stuffer

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