Was machen die Sprachenzentren?

1. Beratung für Familien mit „Migrationshintergrund“.

Die Sprachenzentren informieren Familien mit Migrationsgeschichte und deren Kinder über die Organisation des Bildungssystems und die verschiedenen Bildungsangebote in Südtirol.

Im Falle eines Kindergarten- und Schulwechsels können die Sprachenzentren den Familien und ihren Kindern, in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten und der Herkunftsschule, beratend zur Seite stehen.

Die Sprachenzentren können auch über Vereine, Institutionen, Weiterbildungsangebote und Initiativen informieren, die für Familien mit Migrationsgeschichten und deren Kinder von Interesse sein könnten, und dadurch den Ausbau der Sozialkontakte außerschulischer Art fördern.

2. Unterstützung, Fortbildung, Netzwerk für Kindergärten und Schulen.

Die Haupthandlungsfelder der Sprachenzentren betreffen folgende Bereiche:

  • Netzwerktreffen
  • Fortbildungen, auch auf Bezirksebene
  • Beratung bei der Planung von Ausbildungs- und Schulprojekten (im sprachlichen und interkulturellen Bereich)
  • Unterstützung von Arbeitsgruppen

Die Sprachenzentren beraten Führungskräfte in Kindergarten und Schule, Pädagogische Fachkräfte der Kindergärten und Lehrpersonen aller drei Sprachgruppen bei ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit anderen Erstsprachen als den Unterrichtssprachen und beim Knüpfen von stufen- und sprachgruppenübergreifenden Netzwerken.

Insbesondere sind die Sprachenzentren mit Unterstützungs-, Fortbildungs- und Vernetzungstätigkeiten der Bezugspunkt für die professionelle Entwicklung der Lehrkräfte der Wettbewerbsklasse A023/bis und A023/ter (Sprachförderung – sostegno linguistico).

Kindergärten und Schulen spielen im Inklusionsprozess eine grundlegende Rolle, die Maßnahmen zur Sprachenförderung und die Tätigkeiten zur interkulturellen und diversitätsbewussten Bildung gehen dabei Hand in Hand. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren für interkulturelle Bildung an Kindergärten und Schulen spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Die Sprachenzentren stellen auch für diese Personen einen Bezugspunkt dar.

Die Sprachenzentren unterstützen – auch in Zusammenarbeit mit Vereinen und anderen Institutionen – die Kindergärten und Schulen bei der Planung, Durchführung und Auswertung von spezifischen Projekten.

3. Fachzentrum für Deutsch, Italienisch, Ladinisch als Zweitsprache für Kinder und Jugendliche mit „Migrationshintergrund“.

Die Sprachenzentren bieten den Kindergärten und Schulen, fallweise auch anderen Institutionen (Vereinen, Verbänden, anderen Landesämtern …) Beratung, Unterstützung und Fortbildung in folgenden Bereichen an:

Sie beraten und begleiten Kindergärten und Schulen bei der Erstellung von Konzepten und Projekten.

In den einzelnen Sprachenzentren gibt es Fachbibliotheken.

4. Organisation von Sprachkursen für Kinder und Jugendliche.

Die Sprachenzentren entwickeln, organisieren und koordinieren im Dialog und in Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen Maßnahmen zur Sprachenförderung für Kinder und Jugendliche mit anderen Erstsprachen als den Amtssprachen im Netzwerk verschiedener Bildungsstufen.

In der unterrichtsfreien Zeit, zum Beispiel im Sommer vor Schulanfang, organisieren und begleiten die Sprachenzentren in Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen Maßnahmen zur Sprachenförderung. Sie stehen allen Kindern und Jugendlichen mit anderen Erstsprachen als den Landessprachen von der ersten Klasse Grundschule (auch Vorschulkinder) bis zur Abschlussklasse der Oberstufe offen.

Eine wichtige Zielgruppe sind auch im Sommer neu eingeschriebene Kinder und Jugendliche (preA1/A1-Kurse).
Die Sommersprachkurse werden an den Schulen, gegebenenfalls im Netzwerk, organisiert.

5. Förderung der Herkunftssprachen und Sprachfördermaßnahmen für Familien.

Sprachenbildung ist eines der Schlüsselelemente für den Bildungserfolg.
Kinder und Jugendliche bringen ihre Sprachenkenntnisse und Sprachlernstrategien immer mit. Diese sollten sichtbar gemacht, weiterentwickelt und wertgeschätzt werden.

Die Sprachenzentren unterstützen Kindergärten und Schulen

  • bei der Organisation und Durchführung von Projekten und Initiativen zur Wertschätzung der Sprachenvielfalt
  • bei der Organisation und Durchführung von Erst- bzw. Herkunftssprachenkursen

Die Sprachenzentren unterstützen den Inklusionsprozess der Familien durch

  • Information über Sprachen- und Alphabetisierungskurse für Eltern/Erziehungsverantwortliche und gegebenenfalls deren Organisation im Rahmen von Projekten der Sprachenförderung für Kinder und Jugendliche
  • die Zusammenarbeit mit Interkulturellen Mediatorinnen und Mediatoren (individuell, in Vereinen usw.)

Die Sprachenzentren arbeiten zusammen mit:

  • Institutionen und Arbeitsgruppen, die sich mit Mehrsprachigkeit befassen
  • Interkulturellen Mediatorinnen und Mediatoren (individuell, in Vereinen, usw.)
  • verschiedenen Partnern (Sozialdiensten, Bezirksgemeinschaften, Gemeinden, Verbänden usw.)