Südtirols Theater in den Städten

Unter den sogenannten „Städtetheatern“ versteht man, im Gegensatz zu den „Dorfbühnen“, alle größeren Theaterbetriebe in Südtirols Städten, die ein eigenes Haus betreiben. Die meisten Spielgemeinschaften in Stadt und Land sind im Theaterverband organisiert und werden über diesen vom Land Südtirol gefördert. Eine Ausnahme bilden das Neue Stadttheater Bozen, das Stadttheater Meran sowie die Vereinigten Bühnen Bozen, die durch eine direkte Beteiligung des Landes gefördert werden (siehe unter „Landesbeteiligungen an Kulturbetrieben“).

Gruppe Dekadenz, Brixen

Gruppe DekadenzDie Gruppe „Dekadenz“ wurde 1980 gegründet und fand zeitgleich im Anreiterkeller in Stufels ihre Heimstätte mit 80 bis 90 Sitzplätzen. Die Atmosphäre des historischen Weinkellers eignet sich besonders für Kleinkunst, d.h. Kabarett, Theater, Lyrik und Jazzmusik. Das breit gefächerte Programm bietet eine Mischung aus 2 bis 3 eigenen Kabarett- und Theaterproduktionen pro Jahr sowie ca. 30 Gastspielen. Das Team besteht aus 30 Mitgliedern. 7.000 bis 8.000 Interessierte besuchen jährlich rund 100 Veranstaltungen. www.dekadenz.it (Externer Link)

Zeittheater, Meran

Theater in der HoffnungDer Verein „ZeitTheater" wurde 1988 rund um Rudolf Ladurner gegründet und begann im „St.-Nikolaus-Saal" den Aufbau eines Kleintheaters in Meran. Hierfür lieferte das bereits vorhandene „Theater in der Klemme" um Franco Marini, das 1977 aus der „Volksbühne Meran" herausgewachsen war, mit Infrastruktur (300 Plätze), Schauspielern und Publikum die Basis. 1990 - 1992 entstand die Spielstätte „Theater in der Altstadt". 1993 übersiedelte das „Theater in der Altstadt“ vom Pfarrsaal in den ehemaligen Heizraum des Kurhauses, der bereits seit 1989 als Theaterraum mit 120 Plätzen in Renovierung war und 1998 mit einer Studiobühne für 55 Zuschauer ergänzt wurde. Neben Eigenproduktionen finden auch Aufführungen des „Theater in der Klemme" und der Frauentheatergruppe "Phenomena" statt. Es bestehen Kooperationen mit verschiedenen anderen Südtiroler Städtetheatern. Die Förderung des Kinder- und Jugendtheaters ist ein besonderes Anliegen. Jährlich besuchen ca. 12.000 Zuschauer rund 135 Aufführungen, davon 9 Eigenproduktionen. www.tida.it (Externer Link)

Stadttheater Bruneck

Stadttheater BruneckDas Stadttheater Bruneck wurde 1994 rund um Klaus Gasperi als „Theater im Pub“ mit dem Ziel gegründet, das traditionelle und zeitgenössische Theater auf professioneller Ebene zu fördern und zu pflegen. Im Hotel Bruneck fand es seine erste Heimstätte. 1997 musste es aus "baulichen Sicherheitsgründen" umziehen, zunächst in ein großes Zelt im Zentrum von Bruneck, im Herbst 1998 in das ehemalige Polinhaus in der Dantestraße 21, das zum Theatersaal mit 70 Plätzen und darüber liegenden Räumen umgebaut und 2006 mit einer neuen Bühne erweitert wurde. Das vielfältige Programm umfasst Theater, Kabarett und Literatur, Jazzmusik und ein eigenes Kinder- und Jugendprogramm. Neben 8 bis 10 selbst produzierten Theaterstücken pro Spielzeit gibt es 8 bis 9 Gastspiele aus und Koproduktionen mit dem deutschsprachigen Ausland. Mit der „Europäischen Theaterschule Bruneck“ fungiert es auch als Ausbildungsstätte. Ca. 10.500 Interessierte besuchen jährlich rund 145 Vorstellungen. www.stadttheater.eu (Externer Link)

Carambolage, Bozen

CarambolageDer Verein wurde 1996 als Kleinkunsttheater „Carambolage“ gegründet und fand in den Kellerräumen der Silbergasse 19 in Bozen seine Heimstätte. Ein erlesenes Musikprogramm, die Atmosphäre und gute Akustik banden auch ein italienisches Stammpublikum an das Kellertheater mit 99 Sitzplätzen. Das breit gefächerte Programm bietet Kabaretts, Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen oder Lesungen und war von Beginn an als Mischung aus Gastspielen und heimischen Produktionen konzipiert. Auftritte internationaler Kabarettisten und Kleinkünstler wechseln mit Vorstellungen einheimischer Theatermacher und Künstler. Die Zusammenarbeit mit anderen kulturellen Einrichtungen für Koproduktionen, Austauschprogramme, Gemeinschaftsarbeiten ermöglicht Verbindungs- und Kommunikationslinien weit über die beschränkte Raumkapazität hinaus und sprengt das traditionelle Angebot sowie die Möglichkeiten ähnlicher anderer Einrichtungen. 10.000 Interessierte besuchen jährlich rund 120 Veranstaltungen. www.carambolage.org (Externer Link)