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Tag der Autonomie: mehr als positive Bilanz

Wissenschaftliche Tagung mit gegensätzlichen Blickwinkeln und die Aussagen der hohen Politik: Der Tag der Autonomie auf Schloss Sigmundskron war ein Erfolg.

LH Kompatscher: "Der Tag der Autonomie war ein Erfolg." Foto: LPA/ O. Verant

Landeshautmann Arno Kompatscher ist mit der Festveranstaltung auf Schloss Sigmundskron zufrieden: "Es war eine sehr gelungene Veranstaltung", sagt er bei der heutigen Pressekonferenz (6. September). Die wissenschaftliche Tagung hat zunächst die immer noch gegensätzlichen Standpunkte der Historiker zur Rolle des Pariser Vertrags beleuchtet. "Wie interessant die unterschiedlichen Zugänge der Historiker waren, hat gezeigt, wie aufmerksam die Gäste die ganze Zeit über zugehört haben", sagt er. Diese Tagung habe den Zweck verfolgt, einen eingehenden Blick auf die Vergangenheit zu werfen, um sich besser für die Zukunft zu rüsten. „Ich finde es ganz wichtig, dass sich die junge Generation den Werdegang unserer Autonomie gegenwärtig hält. Dieser war möglich dank des jahrzehntelangen Einsatzes vieler Persönlichkeiten mit großem Weitblick, die gestern erfreulicherweise zu einem guten Teil mit dabei waren“, betont der Landeshauptmann.

Gerade die Stellungnahmen der beiden Außenminister von Österreich und Italien, Sebastian Kurz und Paolo Gentiloni, seien von großer Bedeutung für Südtirol gewesen. "Die beiden Außenminister haben sich klar zu einem weiteren Ausbau der Autonomie bekannt, auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Verfassungsreform. Die jetzige Schutzklausel ist die beste, die Südtirol je hatte – sie entspricht de facto einem Vetorecht, was uns in eine gute Ausgangsposition bringt. Wir haben damit tatsächlich den Boden dafür bereitet, unsere Autonomie noch weiter voranzubringen", sagt der Landeshauptmann.

Nicht zuletzt seien die Videobotschaften der beiden ehemaligen Staatsoberhäupter Fischer und Napolitano von politischer Relevanz gewesen.

Mit Blick auf die Zukunft findet es Kompatscher wichtig, die Diskussion wach zu halten, auch wenn die Gesprächspartner konträrer Meinung sind wie auf der Tagung, nämlich, um aus dieser Diskussion heraus einvernehmliche Lösungen zu erarbeiten. Südtirol soll schließlich auch in Zukunft beispielhaft für ein friedliches Zusammenleben bleiben und in dieser Rolle weiter wachsen. "Und zwar als ein sichtbares Modell für den Umgang mit Minderheiten, um nicht zu sagen: ein kleines Europa innerhalb Europas.“

mgp

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