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CUSANUS AKADEMIE

Verwaltungsgemeinde:
BRIXEN
Katastralgemeinde:
BRIXEN

Bp. 287/2

Die Nikolaus Cusanus Akademie wurde in den Jahren 1960-1962 im Auftrag der neuen Diözese Bozen/Brixen gebaut und ist der erste größere öffentliche Bau des Südtiroler Architekten Othmar Barth (1927-2010). Barth setzte das dreigeschossige Gebäude, dessen Grundriss ein langgestrecktes Trapez bildet, an die Stelle des ehemaligen Stadels des barocken Priesterseminars. Die Konstruktion ist ein Skelettbau aus Stahlbeton in Sichtbauweise und roter Ziegelfüllung in Sicht. Die Beton-Tonnengewölbe im zentralen Veranstaltungssaal und in der Kapelle sorgen für die natürliche Belichtung. Die Raumsituation orientiert sich am Strukturschema mittelalterlicher Städte, mit zentralem Veranstaltungssaal um den sich verschiedene Funktionseinheiten wie Bühne, Kapelle, Schlafräume und Speisesäle gruppieren. Nahe der Haupttreppe befindet sich das ausdrucksstarke Nikolaus-Cusanus-Betonrelief des Bildhauers Martin Rainer, welcher auch die Zimmer und Säle mit Bronzekruzifixen ausstattete. Die Funktion des Hauses, als Ort der Begegnung zwischen Kirche und Welt, wurde von Othmar Barth in seiner Bauform, Organisation und Materialität konsequent definiert. Das Gebäude setzt sich städtebaulich gekonnt in die Umgebung und in den Altstadtkontext,. Der Einsatz von neuen Materialien und Techniken, die Konzentration auf die Funktionalität sowie der Verzicht auf Dekorationen, macht den Bau der Cusanus-Akademie zu einem der bedeutensten Beispiele der Nachkriegsmoderne in Südtirol. Die Cusanus Akademie und ihre Einrichtung sind bauzeitlich erhalten. Sie ist ein Schlüsselwerk Othmar Barths, eines Architekten, der die Architektur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt hat, zum einen als freischaffender Architekt zum anderen als Professor an der Universität in Innsbruck.

Unterschutzstellung

BLR-LAB 334 vom 10/04/2018


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KULTIS ID: 50613

Legende:

  • DM/MD Decreto Ministeriale/Ministerial Dekret
  • D.G.P./B.L.R Delibera della Giunta provinciale/Beschluß der Landesregierung

(2022)