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FROSCHBRUNNEN

Verwaltungsgemeinde:
BOZEN
Katastralgemeinde:
ZWÖLFMALGREIEN

Bp. 584

Der sogenannte Froschbrunnen am Bahnhof von Bozen ist heute ein Wahrzeichen der Stadt. Der Springbrunnen wurde 1929 an der Stelle des alten städtischen Maut- und Zollhauses beim Bahnhof errichtet. Der Brunnen sollte den Bahnhofsplatz aufwerten und ihm einen städtischen Charakter verleihen. Er wurde vom Bozner Bildhauer Ignaz Gabloner (1887-Bozen ¿ 1964) und dem Architekten Francesco Rossi aus Rom im Stil der Neuen Sachlichkeit geplant. Rossi hat zum Beispiel auch die INCIS-Wohnanlage in Bozen gestaltet. Gabloner, Mitbegründer des Südtiroler Künstlerbundes, hat als Bildhauer und Zeichner das künstlerische Gestalten in Südtirol in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich mitgeprägt. Mit seinen Skulpturen am Bau und im öffentlichen Raum, welche wesentliche Stilelemente der europäischen Moderne wie Expressionismus, Kubismus und Neue Sachlichkeit enthalten, hat er zu einer stilistischen Neuformulierung beigetragen. Von Ignaz Gabloner stammen zum Beispiel auch der Franziskusbrunnen am Beginn der Bozner Wassermauer, die Flachreliefs in dunklem Granit als Wandverkleidung im Eingangsbereich der Sparkasse am Bozner Waltherplatz und die Dreifaltigkeitsdarstellung an der Christkönigkirche, das Kriegerdenkmal in Villnöß sowie das Kruzifix am Sextner Friedhof und zahlreiche Grabgestaltungen. Der ursprüngliche Brunnen wurde durch einen Bombenvolltreffer am 29. März 1944 vollkommen zerstört. 1955 wurde der Froschbrunnen unter Mitwirkung von Ignaz Gabloner und Francesco Rossi in leicht veränderter Form wiedererrichtet. Der Brunnen besteht aus einem großen Bassin mit eckiger Randführung in dessen Mitte auf einem Vierkant-Postament ein kleines, schalenförmiges Becken ruht. Inmitten dieser erhöhten Stelle steht eine stilisierte Gruppe von Amphoren (je drei an einer Seite und eine mittlere), aus deren Mitte einst ein kräftiger Wasserstrahl etwa zehn Meter hoch hinaufstrebte, um dann in die Schale zurückzufallen. Auf dem Rand des großen Bassins sind zwölf Frösche aus Bronze (40x40 cm) postiert, die ebenso viele Wasserstrahlen in die erhöhte Schale hinaufspeien, aus der das Wasser dann ringsum in gleichmäßigem Vorhang herabrieselt. Die zwölf aus Bronze gegossenen Frösche, die Wasser speien, sind zu vier Dreiergruppen am Rand angeordnet. Heute erreicht der Wasserstrahl aus der Amphore nur mehr die Höhe von einem Meter. Der gepresste Sandstein, aus dem der alte Brunnen bestanden hatte, wurde in der zweiten Ausführung durch hellen Travertin aus Tivoli bei Rom ersetzt. Die Brunnenschale besteht aus einem 120 Zentner schweren Monolithen. Die lateinischen Zitate (zwei von Lukrez, eines von Tibull, eines von Horaz und eines von Claudius Rutilius Namatianus zum Thema Wasser), die den ersten Brunnen geschmückt hatten, wurden nicht mehr aufgenommen. Unterhalb der Travertinschale sind, schwer zugänglich, die Namen von Ignaz Gabloner und Francesco Rossi angebracht.

Unterschutzstellung

BLR-LAB 890 vom 19/10/2021


Ansicht in Maps



KULTIS ID: 50631

Legende:

  • DM/MD Decreto Ministeriale/Ministerial Dekret
  • D.G.P./B.L.R Delibera della Giunta provinciale/Beschluß der Landesregierung

(2021)