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WIRTSGUAT IN WALTEN

Verwaltungsgemeinde:
SANKT LEONHARD IN PASSEIER
Katastralgemeinde:
SANKT LEONHARD IN PASSEIER

Bp. 342

Das "Wirtsguat" liegt in der Fraktion Walten/Gemeinde St. Leonhard in Passeier neben der Expositurkirche des hl. Antonius von Padua. Es ist eines der wenigen erhaltenen historischen Gebäude im Dorfkern von Walten. Seine herausragende kulturhistorische Bedeutung liegt neben seiner Lage auch in seinem hohen Alter, das von einer dendrochronologischen Untersuchung für die älteste Hölzergruppe auf 1357/1358 datiert wurde. An seiner Nordseite führte einst der Saumpfad über den Jaufenpass vorbei. Vor dem "Wirtsguat" breitet sich ein kleiner "Dorfplatz", vielmehr eine Straßenweitung aus, die im Osten von der Kirche, im Norden von einer Hangmauer mit darin eingelassenem Kriegerdenkmal und im Süden vom Auerhäusl auf Bp. 720 umrahmt wird. Der Hauptzugang in das Wirtsguat liegt an der traufseitigen Nordfassade. Ein zweites Eingangsportal sitzt an der Westfassade. Das Wirtsguat war einst deutlich weitläufiger, umfasste auch das westlich des Gasthauses gelegene Wirtschaftsgebäude, das in der Mitte des 20. Jahrhundert von Grund auf erneuert und besitzrechtlich vom Wohngebäude abgetrennt wurde. Das dreigeschoßige Wirtsguat ist hart an den Hang gesetzt, nordseitig bis auf Höhe des Erdgeschoßeinganges in das Erdreich eingetieft. Das Untergeschoß ist gemauert, das Erd- und das Obergeschoß als Blockbau gestrickt, dort heute an der Nord-, Ost- und Südfassade mit einer historistischen Fachwerkwand umhüllt, so dass der Blockbau von außen nur an der Westfassade einsehbar ist. Die zwei Giebelwände im Osten und Westen wurden als verbretterte Bundwerkgiebel gestaltet, das abschließende Satteldach ist verschalt. Die Fassaden wurden im Historismus mit regelmäßigen Fensterachsen ausgestattet, an der Südfassade ein Balkon und an dessen Westende ein über die gesamte Bauhöhe reichender Abortturm errichtet. Neben dem gotischen Kern weist das vielschichtige Gebäude eine spätgotische Ausbaustufe um 1500, einen frühbarocken Ausbau Ende des 16./Anfang des 17. Jh., ein Überformung im Biedermeier (1. Hälfte 19. Jh.) und eine historistische Erneuerung Ende des 19. Jh. auf.

Unterschutzstellung

BLR-LAB 839 vom 15/11/2022


Ansicht in Maps



KULTIS ID: 50644

Legende:

  • DM/MD Decreto Ministeriale/Ministerial Dekret
  • D.G.P./B.L.R Delibera della Giunta provinciale/Beschluß der Landesregierung

(2021)