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Baumzucht und Forstwirtschaft: Bahn frei für Stiftungsprofessur

An der Freien Universität Bozen wird eine Stiftungsprofessur im Bereich Wissenschaften und Technologien der Baumzucht und Forstwirtschaft eingerichtet. Die Landesregierung hat grünes Licht gegeben.

Die Waldökosysteme zu erforschen, ist ein gemeinsames Anliegen der Landesabteilung Fortwirtschaft und der Freien Universität Bozen. Mit ihrer Forschung wollen die beiden Institutionen das Walderbe als Faktor des Gleichgewichts und des Umweltschutzes auch im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel schützen und aufwerten.

Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprogrammes soll die Rolle der Südtiroler Wälder bei der Eindämmung des Klimawandels untersucht werden. Dieses Forschungsvorhaben soll mittels einer Stiftungsprofessur umgesetzt werden. Die Landesregierung hat heute (17. Mai) der Einrichtung dieser Stiftungsprofessur im Bereich Wissenschaften und Technologien der Baumzucht und Forstwirtschaft für den Zeitraum 2022 bis 2025 zugestimmt. Für die Schaffung der Professur stellt das Land pro akademisches Jahr 2022/23, 2023/24 und 2024/25 je 130.000 Euro bereit. Die Vereinbarung zur Errichtung der Stiftungsprofessur, welcher der Universitätsrat bereits zugestimmt hat, wird mit Unterzeichnung durch Landeshauptmann Arno Kompatscher und Uni-Präsidentin Ulrike Tappeiner rechtswirksam.

Wald und Klimawandel: Stiftungsprofessur an der Uni Bozen

"Die ökologische Bedeutung des Waldes als wichtiges Element zur Eindämmung des Klimawandels ist unumstritten", betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er verweist darauf, dass die Funktionsweise des Waldes im Zusammenhang mit der Kohlenstoffbilanz und den Ökosystemleistungen seit langem auf Landesebene erforscht werden. "Wir wollen nun diese Forschungstätigkeit über die Zusammenarbeit mit der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen weiterentwickeln und vertiefen", sagt Landeshauptmann Kompatscher, der in der Landesregierung auch für Innovation und Forschung zuständig ist.

Eine besondere Rolle kommt in dieser Forschungszusammenarbeit der bisher von der Landesabteilung Forstwirtschaft betriebenen Messstation in Grünwald am Ritten zu. Dort werden seit 1997 der Energieaustausch zwischen Wald und Atmosphäre, Wasserdampf und Kohlendioxid zwischen dem Ökosystem und der Atmosphäre überwacht. Die hochgelegene Messstation ist Teil verschiedener europäischer Netzwerke und einer der drei wichtigsten ICOS-akkreditierten Ökosystemstandorte (Integrated Carbon Observation System) in Italien und ein Schlüsselelement für Studien zum Kohlenstoffkreislauf auf regionaler Ebene.

Messstation in Grünwald am Ritten als Beobachtungszentrum für Klimawandel

Im Rahmen des Forschungsprojektes beziehungsweise der Forschungsprofessur sollen die Daten der Station Grünwald erhoben, analysiert, validiert, gespeichert, verarbeitet und übermittelt werden. Teil des Projekts ist auch die Bekanntmachung der Forschungsergebnisse. "Zudem sollte sich die Beobachtungsstelle am Ritten zu einem Anziehungspunkt für europäische Forschende entwickeln und als Beobachtungszentrum für den Klimawandel dienen", informiert Landeshauptmann Kompatscher und verweist darauf, dass die Station am Ritten auch im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele eine wichtige Rolle spiele.

Grünes Licht hat die Landesregierung heute auch für ein zweites Kooperationsvorhaben mit der Universität Bozen gegeben, und zwar wird das Land die vom Netzwerk Automotive Südtirol angestoßene dreijährige Stiftungsprofessur im Bereich der Produktionssysteme und Produktionstechnologien mittragen, um das Projekt "Sustainable Manufacturing" (nachhaltige Fertigung) durchzuführen.


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LPA/jw