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"Tag der gerechten Entlohnung" heuer im Zeichen der Rente

LPA - Der "Equal Pay Day", der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, macht auf den bestehenden Unterschied zwischen den Geschlechtern aufmerksam und wird in zahlreichen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen. Der Tag markiert jenen Zeitraum, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu erreichen; Landesrat Bizzo und Chancengleichheitsbeiratsvorsitzende Oberhammer haben die Aktionen rund um diesen Tag heute (17. April) vorgestellt.

Für gleichen Lohn für gleiche Arbeit (v.li.): Abteilungsdirektor Sinn, Amtsdirektorin Plasinger, Beiratsvorsitzende Oberhammer, LR Bizzo, Beiratsvizepräsidentin Toffol, Vogliotti (AFI), Regionalrätin Stocker, Gögele (Pensplan).

Einen Grund für den Lohnunterschied macht Landesrat Roberto Bizzo in der Pflegetätigkeit der Frauen aus: "Diese unentgeltliche und unversicherte Arbeit der Pflege von Kindern und einer zunehmenden Anzahl von alten Menschen muss in ihrer Wichtigkeit anerkannt und honoriert werden, denn die dadurch fehlende Weiterversicherung der Frauen schlägt sich auf die Rente nieder", betonte er bei der Pressekonferenz.

Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern liegt in Südtirol laut einer Studie des Arbeitsförderungsinstitutes AFI bei 17 Prozent, dies entspricht dem europäischen Durchschnittswert. Um auf diese anhaltende Ungleichheit aufgrund des Geschlechts aufmerksam zu machen, haben der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro die europaweite Initiative zum "Equal Pay Day" 2010 erstmals nach Südtirol geholt und führen sie somit heuer bereits zum vierten Mal - gemeinsam mit 55 Unterstützerorganisatitionen - südtirolweit durch, legte die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer dar.

Symbol dieses "Tages der gerechten Entlohnung" sind die roten Taschen, die auf die roten Zahlen auf den Konten der Frauen hinweisen. Ziel der Initiative ist es, die Debatte über den Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen zu beleben und das Bewusstsein für das Ausmaß und die Tragweite des Problems zu schärfen und letztlich den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern ("Gender Pay Gap") aufzuheben.

Eine geringere Bezahlung wirkt sich auch auf die Pensionen aus: Laut Daten des Nationalen Institutes für Soziale Fürsorge NISF/INPS liegt die Rente der Frauen um 47 Prozent unter jener der Männer. Dies wird sich in Zukunft noch verstärken, da die Rente nur mehr im Verhältnis zum eingezahlten Betrag ausbezahlt wird. Auch die Abschaffung der Mindestrente hat dazu geführt, dass die Frauen die großen Verliererinnen bei der Rentenreform sind und das Risiko der Altersarmut steigt. Soeben hat das Landesinstitut für Statistik ASTAT Daten zu den Entlohnungen der Beschäftigten in der Privatwirtschaft veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass frauentypische Eigenarten wie Teilzeit oder Vertragsart maßgeblichen Einfluss auf die Lohnunterschiede und damit auf die Rente haben.

Aus diesem Grund befasst sich der diesjährige "Equal Pay Day" am Samstag, dem 20. April, mit dem Thema Rente: Gemeinsam mit den roten Taschen wird an den 27 Informationsständen von 10.00 bis 13.00 Uhr in ganz Südtirol weiteres Informationsmaterial verteilt: vom Statistikblatt mit Zahlen und Fakten - im Anhang - über die "ëres"-Ausgabe zum Equal Pay Day über einen Finanzplan zur Überprüfung der persönlichen Finanzsituation bis zum Pensplan-"Ratgeber der Zusatzvorsorge".

Am Tag davor, am Freitag, dem 19. April, wird ab 14.30 Uhr im Palais Widmann in Bozen bei einer Tagung - Programm im Anhang - das Thema "Die Arbeit der Frauen: die  Herausforderung der Zukunft" mit Expertinnen aus dem In- und Ausland diskutiert.

Das Informationsmaterial, das an den Ständen verteilt wird, und Informationen rund um den "Equal Pay Day" sind auf der Homepage des Landesbeirates für Chancengleichheit und des Frauenbüros einsehbar: http://www.provinz.bz.it/chancengleichheit/themen/594.asp

Auskünfte sind auch im Frauenbüro in der Dantestraße 11 in Bozen erhältlich, Telefon 0471 416950, E-Mail frauenbuero@provinz.bz.it

mac

Bildergalerie

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