Archivbestände

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Reifer zu Mittewald – Hotel Post Reifer, Franzensfeste

Der Reiferhof bestand aus ursprünglich zwei Höfen, dem Unteren und dem Oberen Reiferhof, die bereits seit dem 13. Jahrhundert belegt sind. Am Übergang vom 16. ins 17. Jahrhundert wurde ihr Besitz unter Simon Reifer in einer Hand vereinigt. Etymologisch lässt sich der Name des Hofs von „Reif“, Ufer (lat. Ripa) herführen – die Güter liegen in Ufernähe zum Eisack. Die Höfe waren grundherrschaftlich den Familien Klebelsberg Thuemburg und Peisser und dem Oberen Spital in Brixen verbunden. Nach Simon Reifer folgten wiederum mehrere unterschiedliche Besitzerfamilien, bis die Höfe in den Besitz der Familie Wild gelangten, bei der sie bis zum heutigen Tag verblieben. Die Reiferhöfe mussten beim Bau der Eisenbahn Kufstein-Ala dem weitläufigen Bahnhofsgebäude der Station Franzensfeste weichen. An ihrer Stelle wurde der Gasthof Reifer erbaut, der 1870 seine Tore öffnen konnte. Seinen Erfolg, der unter anderem zu Erweiterungsbauten und der 1966 erfolgten Öffnung einer Dependance in der „Villa Wild“ am ehemaligen Blasbühelgut führte, verdankte das Hotel der strategisch wichtigen Lage von Franzensfeste am Verkehrsknotenpunkt der Eisenbahnlinie Kufstein-Ala mit der Pustertaler Linie Franzensfeste-Villach. 1935 musste der Name des „Gasthofs Reifer“ auf Geheiß der faschistschen Machhaber in „Albergo Posta“ umgändert werden. Zu Ende des 2. Weltkrieges erlitt das Hotel durch die Bombardierungen, denen Franzensfeste als strategischer Verkehrsknotenpunkt ausgesetzt war, große Schäden. Der Gastbetrieb wurde jedoch so schnell wie möglich wieder aufgenommen.

Z: 1575–1988
U: 2 Archivkartons
E: erschlossen

PT

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