Parteien

Partito Socialista Italiano – Bozen

Der Partito Socialista Italiano (PSI) wurde ursprünglich unter dem Namen Partito dei Lavoratori Italiani 1892 in Genua gegründet. Während des Faschismus war der PSI gezwungen, seine Aktivitäten im Untergrund fortzusetzen, und konnte erst 1948 wieder voll aktiv werden, als er zusammen mit der Partito Comunista Italiano (PCI) zu den Wahlen antrat und eine sozialistische Front bildete. Auch in Südtirol nimmt die Partei an den Kommunalwahlen 1948 teil und schafft es, nach der Südtiroler Volkspartei (SVP) und der Democrazia Cristiana (DC), die drittstärkste Partei zu werden. Eine Schlüsselfigur in dieser Zeit war Marcello Caminiti (1913–1996). In der folgenden Legislaturperiode (1952–1956) konnte die Partei ihre Position halten, während sie in der dritten Legislaturperiode (1956–1960) nicht nur von der SVP und der DC, sondern auch vom MSI (Movimento Sociale Italiano) überholt wurde. Giuseppe Sfondrini (1923-2012, früher Partito Socialista Democratico Italiano) war zwischen 1968 und 1993 eine führende Persönlichkeit des Südtiroler PSI. Die Auswirkungen der nationalen Korruptionsaffären (1993) schadeten allen Teilen der Partei, auch den lokalen. Der Vertrauensverlust der Wähler führte dazu, dass der PSI es in der 11. Legislaturperiode (1993–1998) nicht in den Landtag schaffte. Im Jahr 2001 versuchte die Partei mit dem Landessekretär Alessandro Bertinazzo (1959–) einen Neuanfang. Trotz der Erneuerung gelang es der Partei nicht, den Konsens der Jahre vor Tangentopoli zu erreichen, weder auf lokaler noch auf nationaler Ebene. Bei den Landtagswahlen 2018 kandidierte die Partei zusammen mit den Grünen, landete dabei auf den letzten Plätzen. Der Bestand besteht hauptsächlich aus politischen, organisatorischen und propagandistischen Unterlagen des PSI und teilweise aus anderen Unterlagen lokaler und nationaler politischer Natur.

Z: 19442016
U: 40 Archivkartons, 5 Mappen
E: erschlossen

PT