Verfachbücher

Die Bildung der tirolischen Ämter und Gerichte geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie waren zuständig für Rechtspflege, politische Verwaltung, Steuerverwaltung, für das bewaffnete Aufgebot sowie für eine gewisse Selbstverwaltung in wirtschaftlichen Belangen.
Seit dem ausgehenden 15. bzw. dem frühen 16. Jahrhundert wurden bei allen Gerichten Tirols Verfachbücher geführt, in die jene Protokolle bzw. Urkunden eingetragen („verfacht“) wurden, die dazu bestimmt waren, Rechtsänderungen im Besitzstand von Liegenschaften des Gerichtssprengels zu bewirken.
Das Verfachbuch wurde im Regelfall jahrweise durch ein alphabetisches Namensregister der Parteien erschlossen. 1869 werden dem eigentlichen Verfachbuch noch zwei weitere Abteilungen hinzugefügt: die Abteilung zur Eintragung der Grundentlastungs-Kommissions-Erkenntnisse (Verfachbuch II) und die Abteilung zur Einverleibung der Erkenntnisse der Servitutenregulierungskommission und der Regulierungsurkunden (Verfachbuch III). Im Südtiroler Landesarchiv werden die Verfachbuchbestände jener Gerichte verwahrt, deren Sprengel in der heutigen Provinz Bozen liegt.

Verfachbücher Stein am Ritten, 1568-1850

Verfachbücher des Gerichtes Stein am Ritten
Gerichtssprengel: Unterinn, Gasters, Wolfsgruben, Oberbozen, Signat, Unterplatten, Eschenbach, Gebrack, Siffian, Unterstraß, Oberstraß, Mittelberg, Lengstein, Antlas, Rotwand, Gismann; Burgfrieden Stein am Ritten (9 Höfe im Gericht Völs).
1810: Königreich Italien. Gismann wird dem Landgericht Sarntal zugeteilt (bis 1823);
1817: Landgericht Stein am Ritten;
1818: Burgfrieden Stein am Ritten wird dem Landgericht Völs zugeteilt;
1828: Sprengel erweitert mit Wangen;
1850: dem Bezirksgericht Bozen einverleibt.

Z: 1568-1850
U: 292 Bände; Register: 1842-1850
E: erschlossen

PT

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