Das Steinwild in Südtirol - eingewandert und ausgewildert

Die ersten Versuche Steinwild in Südtirol anzusiedeln wurden bereits Ende der der 30er Jahre im Nationalpark Stilfser Joch gestartet. Die vier Tiere stammten aus dem Gebiet des Nationalparks Gran Paradiso und wurden im hinteren Martelltal im Jahre 1939 freigelassen. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges jedoch waren diese Steinböcke verschwunden.

Ende der 40er Jahre wurde in Graubünden die Kolonie Terza-Sesvenna gegründet. In den darauffolgenden Jahren wurden während der Sommermonate immer wieder einzelne Tiere dieser Kolonie auf Südtiroler Seite beobachtet.

Erst gegen Ende der 60er Jahre tauchten in den Gebieten der heutigen Kolonien Weißkugel und Texelgruppe Tiere auf, die das ganze Jahr über auf Südtiroler Seite blieben. Bis Ende der 70er Jahre häuften sich die Beobachtungen auch in den anderen Teilen des Landes. Die stammten  aus den angrenzenden Kolonien in Tirol/Österreich.

Um eine raschere Besiedelung der Gebiete zu fördern, wurden von der Südtiroler Landesverwaltung einige Stücke Steinwild ausgewildert. Alle Tiere, mit Ausnahme einer Geiß, stammten aus den Engadiner Beständen. Jedoch waren die Aktionen nicht überall erfolgreich. Es ist erwähnenswert, dass in der heutigen Metapopulation zwischen dem Brenner und dem Reschen nur sechs Stück Steinwild ausgewildert worden sind. Das gesamte Gebiet ist nahezu ausschließlich durch natürliche Kolonisierung wieder besiedelt worden.

Auswilderungen von Steinwild
Jahr Kolonie Gebiet Böcke Geißen Gesamt
1977 - 1978 Texel Pfossental 3 3 6
1987 - 1994 Eisbruggspitze Pfunders, Lappach, Pfitsch 8 12 20
1996 Ulten - 3 Seen Ulten 4 4 8
2009-2011  Seekofel Parco Nazionale Dolomiti Bellunesi 5 9 14
2011–2012   Seekofel Prags 3 2 5
2015-2018 Sarntaler Alpen Sarntal, St. Leonhard in Passeier 17 16 33
2019 Ultental-Maddalene Ulten 3 1 4
2020 Sarntal Sarntal 0 2 2
2020 Hasenöhrl Ulten 2 3 5
Südtirol gesamt 45 52 97