21. März: Kulturdonnerstag stellt Eduard Reut-Nicolussi in den Fokus

Um den zimbrischen Juristen, Völkerrechtler und Politiker Eduard Reut-Nicolussi geht es beim nächsten Kulturdonnerstag der Euregio am 21. März im Bozner Waaghaus.

Eduard Reut-Nicolussi, der sich nach 1919 im geteilten Tirol zu einer politischen Führungsfigur entwickelte, steht sinnbildlich für die Geschichte des Tiroler Raums: Er stammte aus der deutsch-zimbrischen Sprachinsel Lusern, wurde 1888 in Trient geboren, studierte an der Universität Innsbruck Rechtswissenschaften, diente als Offizier bei den österreichischen Kaiserjägern, vertrat die Deutschsüdtiroler bei der Konstituierenden Nationalversammlung Deutschösterreichs, wurde 1921 ins italienische Parlament gewählt, musste 1927 nach Innsbruck fliehen, wo er 1931 in Rechtsphilosophie und Völkerrecht habilitierte und fortan lehrte. 1951 wurde er zum Rektor der Universität Innsbruck gewählt. Reut-Nicolussis Einsatz galt dem Minderheitenschutz und dem Kampf gegen die faschistische, aber auch nationalsozialistische Diktatur.

Diesem bedeutenden Zeitzeugen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der nächste Kulturdonnerstag der Euregio im Waaghaus in Bozen gewidmet. Der Historiker und Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte und Leiter des Instituts für Geschichte an der Universität Hildesheim, Michael Gehler, wird diese historische Persönlichkeit vorstellen.

Der nächste Kulturdonnerstag der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino findet


am Donnerstag, 21. März 2024


um 18 Uhr

im Keller des Waaghauses

in Bozen, Laubengasse 19

statt. Die Veranstaltung ist frei zugänglich, bis die zulässige Anzahl an Besuchenden erreicht ist. 

Die Initiative der Euregio-Kulturdonnerstage wurde vor zwei Jahren von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und dem Kulturverein Waag ins Leben gerufen: Monatlich stehen an einem Donnerstag im Waaghaus in Bozen Unterhaltung, Workshops und Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen für Erwachsene und für Kinder auf dem Programm.


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jw