Mit Kreditgarantie-Plattform Genossenschaftswesen fördern
Leitfaden informiert über Möglichkeiten, durch Garantien Bankkredite zu erhalten - Gemeinsames Projekt des Amtes für das Genossenschaftswesen, der Genossenschaftsverbände und von Confidi Südtirol
BOZEN (LPA). Genossenschaften setzen in Südtirol zahlreiche Projekte und Dienste zum Wohle der Gesellschaft um. Um sie bei der Finanzierung dieser Tätigkeit zu unterstützen, gibt es beispielsweise verschiedene Garantien, die den Zugang zu Krediten erleichtern. Im März 2024 wurden die Arbeiten an einem Leitfaden aufgenommen, mit dem über bestehende Möglichkeiten informiert wird. Am 5. Juni 2025 wurde das Projekt, aus dem der Leitfaden hervorgegangen ist, Vertretungen der Genossenschaften vorgestellt. "Ziel des Projekts ist es, eine gesunde und nachhaltige Finanzkultur unter den Genossenschaften des Landes zu fördern", erklärte dabei die für das Genossenschaftswesen zuständige Landesrätin Rosmarie Pamer. "Durch die Kombination der Erfahrungen des Amtes und der Verbände mit den Lösungen und Garantiefonds von Confidi Südtirol wird der Zugang zu Krediten für Genossenschaften organisiert und bewusst angegangen. Dies führt zu besseren Kreditkonditionen und erhöhter Kreditwürdigkeit", ist die Landesrätin überzeugt. "Confidi ist eine Garantiegenossenschaft und teilt als solche die Werte der Gegenseitigkeit. Sie stand den Südtiroler Genossenschaften schon immer nahe", hob Christian Gartner, Präsident von Confidi, hervor. Die Eingliederung von Sozialfidi im Jahr 2012 – einer auf den Dritten Sektor spezialisierten Garantiegenossenschaft – sowie das Projekt der "Plattform" bestätigen diese Nähe und bereichern Confidi um wichtige Erfahrungen zum Vorteil der unterstützten Genossenschaften.
Der Leitfaden und Herzstück des Projektes wurde von Christian Christanell, Direktor von Confidi und Projektleiter, vorgestellt. Dieser bietet eine umfassende Übersicht über geeignete Formen von Krediten und Garantien, die den typischen finanziellen Bedürfnissen der lokalen Genossenschaftswelt und insbesondere der Sozialgenossenschaften entsprechen. Dazu gehören Bevorschussungen von Guthaben gegenüber der öffentlichen Verwaltung, Mikrokredite, Start-Up-Unterstützung, Kapitalisierung und Rekapitalisierung und ordentliche Kreditlinien. "Das Plattform-Projekt ist eine gelungene Systemmaßnahme, bei der alle Partner ihre jeweiligen Kompetenzen eingebracht haben, um gezielte Instrumente und noch qualifiziertere Dienstleistungen bereitzustellen“, unterstrich Christanell. Der Leitfaden enthält Best-Practice-Modelle und einen Fragen-Antworten-Teil. Von den Schwierigkeiten der Genossenschaften, Zugang zu Bankkrediten zu erhalten und die tägliche Liquiditätsplanung zu gestalten, berichtete der Vizedirektor des Raiffeisenverbandes, Christian Tanner. Tanner zeigte dabei auf, wie sein Verband die Genossenschaften konkret unterstützt, unter anderem durch Beratung, Begleitung und Weiterbildung. "Unser Ziel ist klar: Wir wollen den genossenschaftlichen Unternehmen nicht nur beim Zugang zu Finanzierungen helfen, sondern sie langfristig in ihrer wirtschaftlichen Stabilität stärken", ist Christian Tanner überzeugt. Unterstützung erhält das Projekt auch von Direktor von Coopbund Alto Adige Südtirol, Stefano Ruele: "Dieses Projekt entspringt dem Wunsch, konkrete Antworten auf die wirtschaftlichen und finanziellen Probleme der Genossenschaften, insbesondere beim Zugang zu Krediten und Finanzmanagement zu finden." Die Genossenschaftsverbände wollen ihre begleitende Rolle verstärken und aktiv an der Seite der Genossenschaften stehen.
Über ihre Erfahrungen mit der Plattform Confidi-Genossenschaftswesen berichteten Mamadou Gaye von der Sozialgenossenschaft Savera und Lukas Zimmerhofer von der Sozialgenossenschaft Somnias. Nach Kontaktaufnahme, Erstgespräch, Bedarfserhebung und Datensammlung habe man eine Garantieleistung erhalten und dadurch sei ein Kredit ausbezahlt worden. Informationen zum Projekt und den Leitfaden selbst gibt es online im Landeswebportal im Bereich Genossenschaften.
red/ck