105 neue Chancen für Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt

Datenauswertung der Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung zu den Ausbildungs- und Orientierungspraktika im Jahr 2024

BOZEN (LPA). Die Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung der Deutschen Berufsbildung organisiert Ausbildungs- und Orientierungspraktika für erwachsene Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt zur Förderung persönlicher und berufsspezifischer Kompetenzen am Arbeitsplatz. Diese Ausbildungs- und Orientierungspraktika ermöglichen es, in einem geschützten Rahmen erste Arbeitserfahrungen zu sammeln oder sich nach einer längeren Auszeit wieder an den Arbeitsalltag zu gewöhnen. Nun hat die Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung Zahlen zum Jahr 2024 vorgelegt.

Insgesamt 105 Personen haben im vergangenen Jahr an den Ausbildung- und Orientierungspraktika teilgenommen. Die¿Praktika wurden zu 30,4 Prozent in Unternehmen geleistet, aber auch Genossenschaften (28,6 Prozent), öffentliche Einrichtungen (22,9 Prozent), Vereine und Stiftungen haben Praktikantinnen und Praktikanten aufgenommen, wobei die Wirtschaftsbereiche ähnlich wie in den vergangenen drei Jahren relativ stark variierten.

Im Vergleich zu den Vorjahren erhöht ist der Prozentsatz an Personen, die nach Abschluss der Bildungsmaßnahme ein zweites Praktikum absolviert haben (32,4 Prozent) oder weiter von den Diensten betreut wurden (26,7 Prozent). 21 Prozent der Personen haben sofort nach ihrem Praktikum eine Arbeit gefunden, 15,2 Prozent einen Lehrvertrag unterschrieben oder eine Ausbildung oder Fortbildung begonnen.

Seit 2021 fast konstant geblieben ist das Alter der Praktikantinnen und Praktikanten: Auch im Jahr 2024 waren fast 40 Prozent der Personen zwischen 20 und 30 Jahre alt. Die meisten Teilnehmenden haben als höchsten Bildungsabschluss einen Mittelschulabschluss (46,7 Prozent) oder die staatliche Abschlussprüfung einer Oberschule, die Matura (21 Prozent). Wie in den vergangenen Jahren überwog unter den Auszubildenden auch 2024 der Anteil an Männern mit fast 60 Prozent.  

90 Prozent der Praktikantinnen und Praktikanten haben nachweislich große Nachteile am Arbeitsmarkt und sind somit auf Unterstützung angewiesen, heißt es aus der Koordinationsstelle, deshalb sei es sehr spannend und komplex, die Daten zu dieser Maßnahme auszuwerten. Aus den Zahlen gehe hervor, dass sich durch die Ausbildungs- und Orientierungspraktika etwas im Leben der Teilnehmenden bewegt und es ihnen ermöglicht, neue Wege zu gehen.

Begleitung und Mediation während des Praktikums

Viele der Teilnehmenden an den Ausbildungs- und Orientierungspraktika sind in psychiatrischer Behandlung, haben eine Abhängigkeitserkrankung, eine Beeinträchtigung, sind langzeitarbeitslos oder befinden sich in einem laufenden Asylverfahren. Um die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden zu fördern, begleitet die Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung während der gesamten Maßnahme mit kontinuierlichen Evaluierungsgesprächen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Koordinationsstelle vermitteln auch zwischen den beteiligten Diensten, den aufnehmenden Einrichtungen und Unternehmen sowie den Personen, die ein Praktikum absolvieren.

Die Praktikantinnen und Praktikanten sind über die Koordinationsstelle versichert und erhalten am Ende des Praktikums ein Taschengeld von 4 bis 5,5 Euro pro geleistete Stunde. Zudem erhalten sie ein Arbeitszeugnis mit einer umfassenden Rückmeldung zu Arbeitshaltung und erworbenen Kompetenzen.

Die Zahlen zu den Ausbildungs- und Orientierungspraktika für das Jahr 2024 sind den Grafiken und dem pdf im Anhang zu entnehmen.

Weitere Informationen¿zu den Ausbildungs- und Orientierungspraktika gibt es unter diesem Link. ¿

red/mac