Zoggler Stausee: Maßnahmen zum Schutz des Fischbestandes

Gewässertypische Fischarten im Zoggler Stausee in St. Walburg in Ulten werden in andere Teiche übersiedelt – Abfischungen mit Elektrobefischung und von Fischereifachmann begleitet

ULTEN/BOZEN (LPA). Der Zoggler Stausee oberhalb von St. Walburg wird derzeit entleert, um die Stelle reparieren zu können, an der seit dem 13. Mai Wasser austritt (LPA hat berichtet). Im Zoggler Stausee leben zahlreiche Fische, die im Zuge der Entleerung verenden würden. Um dies zu verhindern, haben sich Vertreter der Betreibergesellschaft Alperia Greenpower, des örtlichen Fischervereins Ultental, des tierärztlichen Dienstes und der für die Fischerei zuständigen Forstbehörde des Landesamtes für Wildtiermanagement ausgetauscht. Dabei wurde vereinbart, dass im Staubeckenbereich auf Höhe der Einmündung des Kuppelwieserbaches Teiche angelegt werden, damit die im Stausee geborgenen Fische dorthin gebracht werden und somit überleben können.

Diese Arbeiten werden derzeit ausgeführt: Es wurden zwei Teiche angelegt, die einen halben beziehungsweise zweieinhalb Hektar groß sind. Alle fischökologisch relevanten Maßnahmen werden von einem Fischereifachmann begleitet, Alperia Greenpower hat damit den Limnologen Vito Adami beauftragt.

Die Abfischungen werden vorrangig mittels Elektrobefischung durchgeführt, damit die Fische lebend geborgen und in die zwei neuen Teiche im Stauseebereich gebracht werden können. Da die Elektrobefischung nicht in Gewässern mit großer Tiefe durchgeführt werden kann, wird in dieser Woche mit den Elektrobefischungen in den Randbereichen begonnen. Die Abfischungen im Stausee werden von der Firma Habitat 2.0 Studio Tecnico Associato aus Brescia durchgeführt, die über das notwendige Equipment und über die fachliche Qualifikation verfügt.

Der Fischbestand im Zoggler Stausee setzt sich zu einem Teil aus Fischarten zusammen, die typisch für mittel- und hochalpine Gewässer sind, zu diesen Fischarten zählen die Salmonidenarten sowie die Elritze. Der restliche Teil setzt sich aus für dieses Gewässer untypischen Fischarten zusammen, vor allem Flussbarsch und Aitel, aber auch Arten wie der Blaubandbärbling.

Bei Notwendigkeit können heimische und standorttypische Fische auch in anderen vom Fischerverein Ultental bewirtschafteten Gewässer gebracht werden. Die standortfremden und invasiven Fischarten sind nach Möglichkeit der Lebensmittelverwendung zuzuführen. Eine Umsiedlung der nicht gewässertypischen Fischarten in andere Gewässer wird aus fischökologischen Gründen nicht befürwortet.

Die gesamte Maßnahme zur Bergung und Rettung der Fische wird genauestens dokumentiert und in einem Bericht zusammengefasst.

red/mac