Drei Zinnen: Historischer Eingriff für die Dreizinnenhütte

Die Landesregierung beschließt Ausbau der Infrastruktur bei der Dreizinnenhütte – Funkabdeckung, Stromversorgung, Abwasserentsorgung und Glasfaseranschluss geplant

BOZEN/TOBLACH/SEXTEN/MISURINA (LPA). Die Landesregierung hat am 1. Juli auf Vorschlag von Landesrat Christian Bianchi, zuständig für öffentliche Bauten, Valorisierung des Vermögens, Grundbuch und Kataster, ein bedeutendes Infrastrukturprojekt für die Dreizinnenhütte im Gebiet der weltbekannten Drei Zinnen genehmigt. Das Vorhaben zielt darauf ab, die Schutzhütte dauerhaft mit Funkabdeckung und Strom zu versorgen sowie mit Abwasserentsorgung und Datenverbindung per Glasfaser auszustatten.

"Mit diesem Projekt schaffen wir mehr Sicherheit und verbessern gleichzeitig den Umweltschutz in einem der symbolträchtigsten Gebiete der Dolomiten", betont Landesrat Bianchi. "Durch den koordinierten Ausbau mehrerer grundlegender Infrastrukturen entlang einer gemeinsamen Trasse verringern wir den landschaftlichen Eingriff auf ein Minimum, was Mensch und Natur zugutekommt", sagt Bianchi.

Konkret soll auf dem Dach der Dreizinnenhütte ein Funkmast mit zwei Antennen installiert werden. Die Anlage soll eine stabile Kommunikationsabdeckung gewährleisten, was bei Rettungseinsätzen entscheidend sein kann. Unterstützt wird das System durch einen neuen Schaltschrank, der über einen Anschluss an das Mittelspannungsnetz versorgt wird. Aktuell wird die Hütte ausschließlich von zwei Dieselgeneratoren mit Strom versorgt, die nur in den Sommermonaten laufen und viel Energie verbrauchen sowie entsprechende Emissionen verursachen.

Zudem sieht das Projekt den Bau eines neuen Abwassersammelkanals vor. Der neue Kanal soll die bestehende biologische Kläranlage aus dem Jahr 2001 ersetzen. Diese Anlage ist mittlerweile zu klein dimensioniert und verursacht unangenehme Gerüche. Zudem gibt es Probleme mit Versickerung und Wartungsaufwand.

Die Dreizinnenhütte bekommt außerdem einen Glasfaseranschluss, der die Funkkommunikation ergänzen und die Digitalisierung in über 2.400 Metern Meereshöhe ermöglichen soll.

Die gemeinsam mit allen beteiligten Partnern ausgearbeitete Machbarkeitsstudie sieht vor, alle Infrastrukturmaßnahmen entlang eines einzigen, rund 4.624 Meter langen Trassenverlaufs zu bündeln und zwar von der Dreizinnenhütte über das Altensteintal bis zur Talschlusshütte.

Das Land investiert in das Vorhaben rund 3,88 Millionen Euro, davon 1,81 Millionen Euro für den Stromanschluss, 1,79 Millionen Euro für die Abwasserentsorgung und 270.000 Euro für den Glasfaseranschluss.

Mit dem Eingriff reagiert das Land laut Bianchi auf die zunehmenden Besuche im Naturpark Drei Zinnen. Jedes Jahr besuchen über 160.000 Menschen das Gebiet der Drei Zinnen. An Spitzentagen werden bis zu 2.000 Personen gezählt.


an/san