Bianchi bei Gedenkfeier zum Stava-Unglück: "Nie nachlässig werden!"
Landesrat Christian Bianchi hat am 19. Juli in Tesero als Vertreter des Landes Südtirol an der Gedenkfeier zum 40. Jahrestag des Unglücks von Stava im Jahr 1985 teilgenommen
TESERO (LPA). Am 19. Juli 1985 ereignete sich im Stavatal einer der schwersten Industrieunfälle Italiens in der Nachkriegszeit. Ein Dammbruch am Becken eines Fluorid-Bergwerks verursachte eine Flutwelle, die 268 Menschen tötete. Am 19. Juli 2025, dem 40. Jahrestag, gab es im Beisein von Staatspräsident Sergio Mattarella eine Gedenkveranstaltung, an der auch Landesrat Christian Bianchi, zuständig für öffentliche Bauten, Valorisierung des Vermögens, Grundbuch und Kataster, teilgenommen hat.
Staatspräsident Mattarella legte am Denkmal neben der Kirche San Leonardo einen Kranz nieder. In einem Moment, der den Angehörigen der Todesopfer vorbehalten war, drückte das Staatsoberhaupt seine Verbundenheit mit jenen aus, die an jenem tragischen Sommermorgen geliebte Menschen, ihre Häuser und ihre Wurzeln verloren haben.
Im Anschluss fand im Gemeindetheater von Tesero eine öffentliche Gedenkveranstaltung statt, organisiert von der Gemeinde Tesero, der Stiftung "Stava 1985", der Stiftung "Vajont 9. Oktober 1963" und der Alexander-Langer-Stiftung. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Umweltverbände sowie Vertreter europäischer Institutionen nahmen teil. Die Veranstaltung sollte dabei die Botschaft transportieren, dass Antworten auf Umwelt- und Sicherheitsfragen Grundrechte sind.
Bianchi unterstrich in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Prävention und Transparenz im Gebietsmanagement: "Die Lehre von Stava verpflichtet uns, niemals nachlässig zu werden. Das Land Südtirol setzt sich dafür ein, Kontrollen zu verstärken, in technische Ausbildung zu investieren und eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung zwischen öffentlichen Stellen, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern zu fördern."
Bei der Gedenkveranstaltung wurde ein bisher unveröffentlichter Dokumentarfilm gezeigt – mit Zeitzeugenberichten von Überlebenden und historischen Aufnahmen. Ein anschließender Moment der Stille verband alle Anwesenden in gemeinsamer Erinnerung. Ein Gedenkkonzert der Musikkapelle Tesero war der Erinnerung und der Hoffnung gewidmet. Vierzig Jahre danach spreche das Unglück von Stava noch immer zum ganzen Land, als Mahnung und Ansporn, eine gerechtere, sicherere und verantwortungsbewusstere Zukunft zu gestalten, hieß es bei der Gedenkveranstaltung.
an/san