"Friday for Nature": Aktionstag im Biotop Kleine Etsch bei Staben

Das fünfte Jahr in Folge sind junge Menschen für den Naturschutz tätig – Begehung des Biotops und Mithilfe bei Pflegemaßnahmen begeistert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

NATURNS (LPA). Jugendliche zwischen 11 und 13 Jahren konnten vor Kurzem im Biotop Kleine Etsch bei Staben (Naturns) erleben, was es bedeutet, selbst für den Naturschutz aktiv zu werden. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Umweltschutzgruppe Vinschgau, der Forststation Naturns, des Amtes für Natur – Naturparkhaus Texelgruppe, der Biotop Patin Reinhilde Köck Schwienbacher und dem Fischereiverband Südtirol wurden verschiedene Pflegemaßnahmen durchgeführt. 

"Mit der Teilnahme an solchen Projekten werden Jugendliche selbst zu Akteuren im Naturschutz. Sie lernen, dass Naturschutz nicht etwas Abstraktes ist, sondern, dass es im Naturschutz viele Möglichkeiten gibt, sich persönlich einzubringen", erklärt Leo Hilpold, der Direktor des Landesamtes für Natur, das Ziel der Initiative. Diese wurde 2021 von Susanne Hellrigl und Ingrid Karlegger von der Umweltschutzgruppe Vinschgau ins Leben gerufen, um gefährdeten Biotopen in der Talsohle die notwendige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. 

Der Tag im Biotop Kleine Etsch bei Staben begann mit einer Begehung, die von Michael Stofner von der Forststation Naturns und Helga Seeber vom Amt für Natur durchgeführt wurde. Dabei wurde der Unterschied zwischen dem Biotop mit seiner hohen Artenvielfalt und den nebenliegenden, intensiv genutzten, Apfelanlagen verdeutlicht. Bestaunenswert waren dabei die zahlreichen Schwarzerlen und die alten Pappeln mit ihrem Umfang von über vier Metern. Beim praktischen Teil durften die Jugendlichen aktiv bei Pflegemaßnahmen mitwirken. Dabei wurden Neophyten (nicht einheimische Pflanzen, die durch ihre Wuchs- und Ausbreitungskraft die heimischen Pflanzen verdrängen) entfernt, zum Beispiel das Drüsige Springkraut.

Aus dem Sackbach, einem Altarm der Etsch, der durch das Biotop fließt, wurden vom Fischereiverband Südtirol unter der Leitung von Simon Schwienbacher zwei einheimische Fischarten, die Mühlkoppe und die marmorierte Forelle, sowie Insektenlarven entnommen, begutachtet und deren Lebensweise erklärt, bevor sie wieder ihrem Lebensraum zurückgegeben wurden. 

"Der heutige Tag hat mir sehr gut gefallen. Biotope sind wichtig, weil dort viele Lebewesen ein Zuhause haben", zeigte sich am Ende des Ausflugs einer der Jugendlichen begeistert. 

Die Aktion "Fridays for Nature - Jugendliche im Biotopdienst" wurde, neben der Umweltschutzgruppe Vinschgau, auch vom Jugendzentrum Naturns JUZE, vom Amt für Natur/Naturparkhaus Texelgruppe, von der Forststation Naturns und vom Fischereiverband Südtirol unterstützt. 

pir