Landesarbeitskommission legt Quoten für Nicht-EU-Arbeitskräfte fest
Quoten für Zeitraum 2026-2028 - Fokus auf tatsächlichem Bedarf
BOZEN (LPA). Die Landesarbeitskommission hat anlässlich ihrer Sitzung vom 7. August die Kontingente für die Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürgern für den Dreijahreszeitraum 2026 bis 2028 festgelegt. Jährlich werden 1.600 Genehmigungen für Saisonarbeit und 530 für unbefristete Arbeitsverhältnisse zur Verfügung stehen. Die Entscheidung zielt darauf ab, den tatsächlichen Bedarf auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt zu decken.
„Die Landesarbeitskommission hat sich eingehend mit dem Thema befasst und eine ausgewogene Entscheidung getroffen“, erklärt Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof. „Es gibt einen Bedarf an Arbeitskräften, der derzeit nicht allein durch den heimischen Arbeitsmarkt gedeckt werden kann. Gleichzeitig ist es unser klares Ziel, das Potential der bereits in Südtirol ansässigen Personen besser zu aktivieren und ihre Beteiligung am Arbeitsmarkt zu stärken.“
Analyse des Arbeitsmarkts als Entscheidungsgrundlage
Die neuen Quoten sehen gezielte Anpassungen im Vergleich zu den Vorjahren vor: In Sektoren, in denen die Nachfrage in der Vergangenheit gering war oder ein Missverhältnis festgestellt wurde, wurden die Kontingente gekürzt. Im Gegenzug wurde das Kontingent für die Transport- und Logistikdienste erhöht, um dem dortigen Arbeitskräftebedarf besser gerecht zu werden. Einhellig sprach sich die Kommission zudem dafür aus, dass das Kontingent ausschließlich Betrieben mit Rechtssitz in Südtirol zur Verfügung stehen soll.
"Die Ämter des Arbeitsmarktservice, die Einwanderungsabteilung der Quästur Bozen und die Arbeitgeberverbände kooperieren auf das Engste, um Missbräuche, die in der Vergangenheit aufgedeckt werden konnten, zu verhindern", erläutert Georg Ambach, Direktor des zuständigen Verwaltungsamtes Arbeitsmarkt.
Abschließend blickt die Landesrätin auf die grundlegende Problematik des Systems: „Mit dieser Form der Arbeitskräftegewinnung ist in Südtirol, aber auch in italienischen Regionen, kaum jemand zufrieden. Wir plädieren seit Jahren für ein Genehmigungs- und Kontrollsystem, mit dem eine gezielte Rekrutierung von Arbeitskräften auch in Nicht-EU-Ländern möglich wird. Denn davon würden beide Seiten profitieren: unser Arbeitsmarkt und die Menschen, die aus Arbeitsgründen zu uns kommen. Auch deshalb ist es notwendig, unsere Autonomie gerade im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu sichern und auszubauen.“
red