RSV-Prävention greift: 90 Prozent weniger Spitalsaufenthalte bei Babys
Die Landesregierung führt die RSV-Prävention fort. Dank der Maßnahme gingen schwere Atemwegserkrankungen bei Säuglingen um über 90 Prozent zurück. Dies helfe Familien und Krankenhäusern, sagt Messner.
BOZEN (LPA). Vor zwei Jahren noch kämpften 190 winzige Babys in Südtirol, teilweise auf der Intensivstation gegen das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV. Durch gezielte Prävention kommt das nun kaum noch vor. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen hat sich dank der RSV-Schutzmaßnahme des Landes drastisch verringert.
Vorsorge und Schutz für die Allerkleinsten
Die Landesregierung hat, auf Vorschlag von Gesundheitslandesrat Hubert Messner, am 7. Oktober beschlossen, die erfolgreiche RSV-Präventionskampagne auch 2025/2026 fortzuführen. "Wir schützen mit dieser Maßnahme die Schwächsten in unserer Gesellschaft, die Neugeborenen“, erklärt Gesundheitslandesrat Messner. "Weniger kranke Babys bedeutet weniger Leid für die Familien und weniger Belastung für die Krankenhäuser. Prävention wirkt und ist wichtig", betont Messner.
Weniger Babys im Krankenhaus und auf den Intensivstationen
Das RSV ist ein Virus, das vor allem bei Kindern unter zwei Jahren gefährliche Atemwegsinfektionen auslösen kann. Seit Herbst 2024 können Neugeborene durch den monoklonalen Antikörper Nirsevimab geschützt werden. Dabei handelt es sich nicht um eine Impfung, sondern um eine einmalige Prophylaxe, die für eine ganze Wintersaison wirksam ist.
Der Erfolg war seit Maßnahmenstart deutlich spürbar: Während im Winter 2023/2024 noch 190 Kinder unter einem Jahr wegen RSV ins Krankenhaus mussten, waren es im Winter 2024/2025 nur noch 15. Auch auf den Intensivstationen entspannte sich die Lage erheblich: Statt 14 mussten nur noch zwei Kinder subintensivmedizinisch betreut werden. "Wir haben mit dieser Maßnahme viel erreicht", zeigt sich Messner zufrieden und verweist auf die übertroffenen ursprünglich erwarteten Ergebnisse laut internationalen Studien. In Südtirol hat sich das Risiko einer Krankenhausaufnahme für Babys um 92 Prozent verringert und für eine intensivmedizinische Behandlung um 86 Prozent.
2024/2025 wurde der RSV-Schutz an 75 Prozent der bis zu einem Jahr alten Kinder verabreicht.
Neue Vorsorgekampagne läuft ab sofort
Die neue Kampagne läuft ab sofort bis 1. März 2026. Für alle Kinder, die ab dem 1. April 2025 geboren wurden oder während des Kampagnenzeitraums zur Welt kommen, ist die Verabreichung kostenlos. Auch Kinder mit bestimmten gesundheitlichen Risiken bis zum zweiten Lebensjahr können die Immunisierung kostenfrei erhalten. Abgewickelt wird die Vorsorgemaßnahme durch den Südtiroler Sanitätsbetrieb, der auch die begleitende Informationskampagne "Ich schau auf dich" betreut. Die Vormerkungen für die Prophylaxe sind seit 30. September telefonisch über die Nummer 100 100 mit der jeweiligen Vorwahl 0471, 0472, 0473 oder 0474 möglich. Die Verabreichung erfolgt in den Impfzentren und bei den Kinderärztinnen und -ärzten freier Wahl.
Für 2025/2026 stehen 3.000 Dosen für die RSV-Immunisierung bereit. Das Land investiert 759.000 Euro in diese Vorsorgemaßnahme. Die Teilnahme an der Kampagne ist freiwillig.
Weitere Informationen zum Synzytial-Virus gibt es unter https://www.sabes.it/rsv.
san