Zivilschutz-Probelarm: Test erfolgreich verlaufen
Einminütiger auf- und abschwellender Heulton zur Überprüfung der technischen Einrichtungen des Systems und zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung um 10.09 Uhr - 32 Nachfragen in Landesnotrufzentrale
BOZEN (LPA). Unwetterereignisse und Gefahrensituationen nehmen zu und somit auch das Risiko für die Bevölkerung. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Alarmierung funktioniert und die Bevölkerung weiß, wie sie sich in solchen Fällen verhalten soll: "Es ist von grundlegender Bedeutung", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, "dass jeder einzelne Bürger, jede einzelne Bürgerin die Alarmierungssignale des Zivilschutzes und die damit verbundenen Verhaltensweisen kennt. Mit der regelmäßigen Durchführung dieses Probealarms wollen wir auch das Bewusstsein in der Bevölkerung für die zivilschutzrelevanten Ereignisse steigern. Die Bürgerinnen und Bürger sollen das Bewusstsein für eventuelle Risiken entwickeln, um im Ereignisfall die angemessenen Maßnahmen ergreifen zu können und dabei ruhig und bedacht vorzugehen."
Der Direktor des Landesamtes für Zivilschutz in der Agentur für Bevölkerungsschutz Michael Gamper ergänzt: "Wichtig ist, sich so auszustatten, dass man die Kommunikation der Zivilschutzbehörde auch empfangen kann: Jeder Haushalt sollte über ein batteriebetriebenes Radio verfügen, das auch bei Ausfällen von Strom oder Funkverbindungen funktioniert."
"Jede und jeder Einzelne ist Teil des Systems Zivilschutz", weist Direktor Unterweger hin: "Dabei ist eine geschulte Haltung Voraussetzung für den Selbstschutz. Es ist wichtig, sich als aktive Bürgerinnen und Bürger über eventuell eintretende Ereignisse zu informieren, um selbst Verantwortung für Eigenschutz und Widerstandsfähigkeit übernehmen zu können."
Interner Ablauf durchgespielt, Technik überprüft
Beim Zivilschutz-Probealarm am heutigen internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung in der Landesagentur für Bevölkerungsschutz an der Drususallee in Bozen wurde der interne Ablauf durchgespielt und die Technik überprüft: Ab 9.30 Uhr wurde das Lagezentrum besetzt, die neun Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren, das Landeswarnzentrum, die Landenotrufzentrale und die Landesverkehrsmeldezentrale waren in Videokonferenz zugeschaltet.
Geht eine Anfrage zur Auslösung eines Zivilschutzalarms ein, informiert die Berufsfeuerwehrzentrale die Landesnotrufzentrale und die Verkehrsmeldezentrale. Das Passwort zur Auslösung des Zivilschutzalarms übergibt die Berufsfeuerwehr der Landesnotrufzentrale, wo der Disponent am Computer den Alarm auslöst. Über die Verkehrsmeldezentrale wird die Meldung des Bevölkerungsinformationssystems BIS an Radiosender und Fernsehstationen übermittelt. Die Mitteilungen des Bevölkerungsinformationssystems werden auch über das Südtiroler Bürgernetz sowie mittels Push-Meldungen über die App Wetter Südtirol verbreitet.
Um 10.09 Uhr ertönte heute landesweit über die Sirenen der Zivilschutzalarm, kurz darauf wurde die Meldung über Radios und im Fernsehen ausgestrahlt mit dem Inhalt, dass sich der Südtiroler Zivilschutz in einer Übung befindet und dass der soeben gehörte Sirenenton im Ernstfall "Zivilschutzalarm" bedeutet. Diese Meldung wird nicht unmittelbar nach dem Ertönen der Sirene gesendet, um den Personen im Ernstfall Zeit zu geben, sich in ein Gebäude zu begeben, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten und Radio oder Fernsehgerät einzuschalten. "Bei uns hat alles bestens geklappt, über Radio und Fernsehen", berichtet der Direktor der Rundfunkanstalt Südtirol RAS Georg Plattner.
Gegen 10.50 Uhr war die Übung abgeschlossen.
32 Anrufe zum Probealarm in der Landesnotrufzentrale
In der Einheitlichen Notrufzentrale 112 gingen während der Übung 32 Anrufe ein, die nach dem Grund des Sirenenalarms fragten, berichtet Koordinator Paolo Berenzi. Diese Anzahl lässt darauf schließen, dass die vorab erfolgte Information der Bevölkerung Wirkung gezeigt hat.
Wer kann Auslösung eines Zivilschutzalarms beantragen?
Die Auslösung eines Zivilschutzalarms kann nur ein begrenzter Personenkreis beantragen: der Landeshauptmann beziehungsweise der Landesrat für Bevölkerungsschutz, jeder Bürgermeister beziehungsweise jede Bürgermeisterin als oberste Zivilschützer auf Gemeindeebene, bei unmittelbarer Gefahr jeder Einsatzleiter der Feuerwehr, die Präsidenten der Bezirksverbände der Freiwilligen Feuerwehren sowie der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz.
Weitere Informationen im Bereich Zivilschutz auf der Internetseite des Landes Südtirol.
Welche Sirenen-Signale gibt es? Erklärungen in neuem Video
In neuen Videos erklärt der Bevölkerungsschutz auf Deutsch, Italienisch und Englisch, wie die Alarmierung in Südtirol erfolgt, sie finden sich auf den YouTube-Kanälen des Landes Südtirol: Die Alarmierung in Südtirol, Il sistema provinciale di allerta, Alarm Warning in South Tyrol
mac