Forum Digital: "Unsere Daten verdienen höchsten Schutz"
Stakeholder-Veranstaltung des Landes Südtirol in der Eurac widmet sich den Themen Cybersicherheit und Einheitliches Datenzentrum
BOZEN (LPA). Die öffentliche Hand bewahrt einen Schatz, der höchste Sicherheitsstandards notwendig macht: nämlich die Daten der Südtirolerinnen und Südtiroler. "Um diese Daten noch besser zu schützen, arbeiten wir am Aufbau von zwei wichtigen Säulen", erklärte Josef T. Hofer, der Direktor der Abteilung Informatik in der Landesverwaltung, beim jüngsten Forum Digital in der Eurac.
Bei den zwei Vorhaben handelt es sich um den Aufbau des Kompetenzzentrums für Cybersicherheit und des Data Interoperability Hubs, des neuen Datenzentrums, in das bis 2027 alle öffentlichen Daten eingespeist werden sollen. Hofer erinnerte zu Beginn der Veranstaltung an die zugrunde liegenden Beschlüsse der Landesregierung, die nun Schritt für Schritt umgesetzt werden.
Wie der Aufbau des Kompetenzzentrums für Cybersicherheit genau vor sich gehen wird, führte der Berater der Abteilung Informatik, Salvatore Gregoraci, aus. "Im Wesentlichen sind dazu drei Säulen notwendig, der Aufbau der Governance, das Personal, das auch entsprechend geschult werden muss und die richtige Technologie", erklärte Gregoraci.
Auf die jüngste Norm im Bereich der Cybersicherheit, nämlich die von der EU erlassene NIS2-Richtlinie, ging schließlich der Fachmann Luca Lora Lamia ein. Die NIS2-Richtlinie ist für mittelgroße und große private Unternehmen und für die öffentliche Verwaltung bindend, legt strenge Sicherheitsanforderungen wie Risikomanagement und Incident response fest und sieht Bußgelder für Verstöße vor.
Auch auf die lokalen öffentlichen Körperschaften kommen in Sachen Cybersicherheit neue Aufgaben zu. Francesco Terracciano von der Südtiroler Informatik AG (SIAG) kündigte an, dass die Gemeinden ab November dazu aufgerufen werden, je einen Cybersecurity-Referenten und einen technischen Referenten zu ernennen. "Bis Ende Jänner möchten wir ein klares Bild von diesen Nominierungen haben", erklärte Terraciano, der auch auf die Informations- und Kommunikationsflüsse bei Cybersicherheits-Vorfällen einging.
Vom komplexen Projekt, das neue, einheitliche Datenzentrum aufzubauen, berichtete schließlich der Experte Gaetano Correnti. Seit 2023 arbeitet die Abteilung Informatik an der Migration sämtlicher Daten der öffentlichen Verwaltung in ein einheitliches Datenzentrum. "Mit der Migration der Daten des Sanitätsbetriebs wurde bereits ein äußerst sensibles und komplexes Datenvolumen erfolgreich übertragen", berichtete Correnti. Nun werde mit weiteren Daten, wie jenen des Bevölkerungsschutzes, der Schulen und des Gemeindenverbandes fortgefahren. Bis 2027 sollen alle Daten übertragen sein.
Abgeschlossen wurde das Forum Digital mit einem Blick auf den Dreijahresplan der Informatik 2026 bis 2028.
pir


