Landwirtschaft: soziale, ökonomische, ökologische Schwerpunkte
Steuerungsgruppe Landwirtschaft zieht Zwischenbilanz zum Strategiepapier "Landwirtschaft 2030: Südtirols nachhaltiger Weg" - Landesrat Walcher: "Wir haben bereits konkrete Fortschritte erzielt"
BOZEN (LPA). Flaschen sind die wichtigste Herausforderung in der Weinwirtschaft auf dem Weg zur Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Produktion, deshalb wird jetzt auf die Verwendung von Leichtflaschen und Flaschen aus Recyclingglas gesetzt: Das ist einer der Schwerpunkte, der beim Treffen der Steuerungsgruppe Landwirtschaft am 16. Dezember dargelegt wurde. Beleuchtet wurden vier von acht Leuchtturmprojekten: Treibhausgas-Bilanzierungs-Tools, die Projekte Wasserpilot und Klimapilot und Artenreiches Südtirol. Federführend in der Steuerungsgruppe Landwirtschaft sind das Ressort Land- und Forstwirtschaft und der Südtiroler Bauernbund SBB, mitgetragen von allen Sektoren der Landwirtschaft und den mit der Landwirtschaft verbundenen Organisationen aus Forschung und Beratung sowie IDM.
Südtirols Landwirtschaft sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig ausrichten: Das ist Ziel des Strategiepapiers "Südtirols nachhaltiger Weg", das gemeinsame Leitsätze und Leuchtturmprojekte für die Südtiroler Landwirtschaft umfasst und seit vier Jahren vorangetrieben wird. Bei der Hälfte der 42 Kennzahlen wurde das Ziel bereits erreicht: So unterschreiten etwa alle Gewässer Südtirols die Nitratvorgaben von 50 Milligramm pro Liter Grundwasser, oder der bereits hohe Humusgehalt wurde beibehalten oder weiter ausgebaut. Bei 21 der Kennzahlen herrscht noch Handlungsbedarf, etwa bei den Pariser Klimaschutzzielen, die über die gesamte Lieferkette erreicht werden sollten, oder beim Ausbau der Direktvermarktung.
"Wir haben bereits konkrete Fortschritte erzielt, etwa mit der Zertifizierung in der Obstwirtschaft im Rahmen des Projekts 'sustainapple'", unterstrich Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher bei der Sitzung der Steuerungsgruppe: "Gleichzeitig arbeiten wir an weiteren Initiativen, unter anderem in den Bereichen Waldschutz, erneuerbare Energien und Streuobst, die künftig neue Impulse setzen werden. Entscheidend ist und bleibt dabei die enge Zusammenarbeit mit allen wichtigen Akteuren der Land- und Forstwirtschaft."
Der Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes Daniel Gasser dankte allen Beteiligten für die enge Zusammenarbeit: "Die gemeinsam erarbeiteten Leitsätze und Leuchtturmprojekte treiben die Weiterentwicklung der Landwirtschaft voran und machen zugleich sichtbar, was unsere Bäuerinnen und Bauern bereits heute konkret leisten. Nachhaltigkeit gelingt nur mit der Landwirtschaft – dafür verdienen wir auch die Anerkennung durch die Gesellschaft."
Ressortdirektor Ulrich Höllrigl ging auf die WIFO-Studie zur Wirtschaftsgesinnung in Südtirol ein, vor allem im Hinblick auf den Sektor Landwirtschaft. Zudem legte er die Nachhaltigkeitsarbeit des Ressorts für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus dar und berichtete über mehrere Projekte wie die Tierwohlprämie (LPA hat berichtet), den Waldfonds (LPA hat berichtet), Regionales Saatgut, die Initiative "Natur im Garten", die Wiesenbrüter Pustertal (LPA hat berichtet) und die Bodenkartierung.
"Sehr eindrücklich" sei dieser Rundblick, unterstrich die Präsidentin der Freien Universität Bozen Ulrike Tappeiner. Nun gilt es, den eingeschlagenen Weg in gemeinsamen Projekten fortzuführen.
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