Kulturgüterdepot: Investition zum Schutz von Kultur und Geschichte
Landesregierung genehmigt technisch/ökonomische Machbarkeit für Bau eines Kulturgüterdepots in der Gemeinde Neumarkt
BOZEN (LPA). In ihrer Sitzung vom 30. Dezember hat die Landesregierung einem entscheidenden Schritt zum Schutz, zur Aufwertung und zur Sicherheit ihres Kulturerbes zugestimmt: Ein Kulturgüterdepot soll die zahlreichen, zerstreut angesiedelten Lager ersetzen. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Hochbaulandesrat Christian Bianchi und der Landesrat für Kulturgüter Philipp Achammer stellten das Projekt im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung vor. Die Landesregierung hatte den Beschluss zur technisch-ökonomischen Machbarkeit des "Project Financing"-Vorhabens für Bau, technische Wartung und Ausstattung des Kulturgüterdepots in der Gemeinde Neumarkt genehmigt.
Das neue Kulturgüterdepot, das in Neumarkt in der Nähe der Bozner Straße entstehen wird, wird eine Einrichtung mit höchsten technischen Standards sein, die für den größtmöglichen Schutz der Werke ausgelegt ist. Es wird nicht nur ein Ort der Aufbewahrung sein, sondern auch ein Zentrum für Restaurierung, Sammlung und Forschung mit Ausstellungsräumen, die der Bevölkerung zugänglich sind, einem Konferenzsaal und Räumlichkeiten, die allen kulturellen Einrichtungen der Region zur Verfügung stehen.
"Wir wollen einen lebendigen Ort schaffen“, erklärte Landesrat Bianchi bei der Pressekonferenz, „kein einfaches Lager, sondern einen offenen Raum, in dem die Bürgerinnen und Bürger Werke kennenlernen und sehen können, die heute unsichtbar bleiben, und in dem Museen, kulturelle Einrichtungen und Fachleute unter angemessenen Bedingungen arbeiten können".
Das Projekt umfasst einen Gesamtwert von 85,56 Millionen Euro. Dank der öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) kann die Infrastruktur mit einem öffentlichen Beitrag von 41,9 Millionen Euro realisiert werden. Anschließend zahlt das Land 17 Jahre lang eine Nutzungsgebühr in Höhe von 6,7 Millionen Euro pro Jahr. Nach Ablauf dieses Zeitraums geht die Anlage endgültig und kostenlos in das öffentliche Eigentum des Landes über.
"Die öffentlich-private Partnerschaft bringt der Landesverwaltung einen klaren Vorteil. Sie spart insgesamt rund 15 Millionen Euro und sorgt gleichzeitig für Planungssicherheit bei Betriebs-, Verbrauchs- und Wartungskosten über die gesamte Vertragslaufzeit", betonte Landesrat Bianchi.
Für den für die Kulturgüter zuständigen Landesrat Achammer ist das Depot viel mehr als ein Lager, es sei vielmehr ein "kultureller Schatz". "Es war notwendig, zahlreiche Sammlungen, die derzeit auf viele verschiedene Orte verteilt sind und oft nicht unter idealen Bedingungen aufbewahrt werden, an einem einzigen Ort zusammenzuführen", wies er bei der Pressekonferenz hin: "Dank einer zentralen Einrichtung wie dieses Kulturgüterdepots wird es ermöglicht, über eine Million Objekte nicht nur zu konservieren, sondern auch der Bevölkerung zugänglich zu machen: von den Kunstwerken der Sammlungen Unterberger, Eccel Kreuzer und des Museion über die Objekte der Landesmuseen bis hin zu archäologischen Funden und Foto- und Filmsammlungen."
Wie auch Landeshauptmann Kompatscher betonte, werde das neue Kulturgüterdepot zudem einen starken positiven Einfluss auf das Unterland haben und zur Entstehung eines Museums- und Kulturzentrums beitragen, das leicht erreichbar ist und Mehrwert, Anziehungskraft und neue Möglichkeiten schafft.
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