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Bewusstseinsbildung und globales Lernen 2012

Treffen des Koordinierungstisches für die entwicklungspolitische Bildungstätigkeit

Am 23.09.2011 hat das Amt für Kabinettsangelegenheiten das alljährliche Treffen des  Koordinierungstisches für die entwicklungspolitische Bildungstätigkeit abgehalten. Aufgabe dieses Treffens ist der Austausch zwischen den verschiedenen Einrichtungen und Organisationen sowie die Definition eines Schwerpunktthemas für die Bewusstseinsbildungstätigkeit des kommenden Jahres. Dieses neue Thema soll nun jenem, das bereits für die Jahre 2011-2012 ausgewählt wurde, zur Seite gestellt werden, um den Organisationen eine größere Themenauswahl für ihre Projektvorschläge zu gewährleisten. Das bereits im laufenden Jahr behandelte Thema  "Ohne Frauen kein Frieden und keine Entwicklung" soll somit auch im nächsten Jahr anhand verschiedener Programme und Initiativen vertieft werden. Nach ausführlichen Diskussionen wurde dann das neue Schwerpunktthema für die kommenden beiden Jahre (2012-2013) gemeinsam mit den anwesenden Vertretern verschiedenster Einrichtungen festgelegt. Es lautet: "Wachstum im Wandel: unbegrenztes Gewinnstreben oder Gemeinwohlökonomie?". Die hiermit verbundenen Themenkreise werden nachstehend erläutert.

An dem Treffen haben u.a. die Vertreter/innen der OEW (Organisation für eine solidarische Welt), der Caritas, der Gesellschaft für bedrohte Völker, der Weltläden, des Frauenmuseums, der Organisation Human Rights International und Missio, der NRO Oxfam und Adel Jabbar (Experte für Entwicklungszusammenarbeit) sowie auch drei Mitglieder des Fachbeirates für Entwicklungszusammenarbeit, Wolfgang Penn, Sissi Prader und Franco De Giorgi teilgenommen.

Bis zum 3. Oktober können noch ergänzende Vorschläge eingebracht werden. Danach wird das  Schwerpunktthema endgültig festgelegt und kann, ab diesem Zeitpunkt auf der Webseite eingesehen werden: www.provinz.bz.it/entwicklungszusammenarbeit.

15 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel investiert die Landesverwaltung jährlich in die entwicklungspolitische Bildungstätigkeit in Südtirol und in die Finanzierung und Unterstützung von Bildungs- und Bewusstseinsbildungsprojekten. Gesuche um Beiträge für Bewusstseinsbildungsvorhaben müssen innerhalb 30. November im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten im Landhaus 1 in Bozen eintreffen; das Formular  zum Herunterladen finden Sie unter: www.provinz.bz.it/entwicklungszusammenarbeit.

 

"Wachstum im Wandel: unbegrenztes Gewinnstreben oder Gemeinwohlökonomie?"

Unser derzeitiges Wirtschaftsmodell beruht auf dem Streben nach stetigem Wachstum, auf der Maximierung des individuellen Profits und der uneingeschränkten Nutzung der Ressourcen, der Umwelt und der Arbeitskraft. Die Kluft zwischen Arm und Reich und das soziale und wirtschaftliche Ungleichgewicht vergrößern sich sowohl im Süden, als auch im Norden der Welt. Die ärmsten Bevölkerungsschichten müssen sich nach wie vor dem Überlebenskampf stellen; in manchen Regionen hat sich die Situation dramatisch verschlechtert.

In einer Welt mit beschränkten Ressourcen, ist unendliches Wachstum unmöglich. Immer dringender wird die Notwendigkeit, ökonomische und soziale Modelle zu entwickeln, die auf eine Zukunft ausgerichtet sind, in der Wettbewerb durch Zusammenarbeit ersetzt wird und die auf menschenwürdigen Lebensbedingungen der wachsenden Weltbevölkerung abzielen. Umweltschonende Produktionsmethoden, gerechte globale Handelsregeln, ein faires Finanzsystem oder eine sozial und ökologisch nachhaltige Lebensmittel- und Agrarpolitik sind nicht nur die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung, sondern können auch die Voraussetzungen für eine Reduzierung der Armut und der Unterentwicklung schaffen.

Von den indigenen Völkern Südamerikas stammen die Prinzipien des „guten Lebens“, die Respekt, Solidarität, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit beinhalten. Diese Prinzipien entsprechen auch den Theorien der nachhaltigen Entwicklung, der Wachstumsreduzierung und der Ökonomie des Gemeinwohls. Mit einem veränderten Lebensstil, mit kritischem und bewusstem Konsumverhalten, mit der Entwicklung eines gemeinwohlorientierten Unternehmertums sowie der Verwendung von innovativen Technologien, die dafür eingesetzt werden, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und die Lebensqualität zu verbessern, kann man zum Wohle unseres Planeten und der zukünftigen Generationen beitragen.

 

Amt für Kabinettsangelegenheiten

kabinett@provinz.bz.it

+39 0471 412132

CR