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Fliegerbombe in Elzenbaum entschärft

Die im November in Elzenbaum in der Gemeinde Freienfeld gefundene Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkireg ist am Sonnstag, 21. Februar vormittags entschärft worden. Alle 120 Personen in Elzenbaum hatten um 8.20 Uhr ihre Häuser verlassen, ab 8.55 Uhr waren alle Verkehrswege zwischen Sterzing und Brixen gesperrt. 400 Personen waren ohne Stromversorgung.

Blick auf die Bombe auf dem Acker zwischen Reifenstein und Sprechenstein vor der Entschärfung: Amtsdirektor Walcher und Brandexpertin Francesca Monti von der Berufsfeuerwehr (Foto LPA)

8.55 Uhr: In der Feuerwehrhalle in Sterzing herrscht angespannte Stille. Autobahn und Staatsstraße, Eisenbahn und alle übrigen Straßen sind gesperrt, die Hubschrauber der Carabinieri und der Finanzwache sind gelandet. Die Operation "Torrens" geht in die aktive Phase. Seit Wochen wurde sie vorbereitet. Seit Samstag sind 25 Sturmpioniere des zweiten Regiments der Alpini aus Trient vor Ort. Seit 7 Uhr ist die gemeinsame Leitstelle in der Feuerwehrhalle Sterzing eingerichtet. Unter dem Vorsitz der Vertretung des Regierungskommissariats tagen Vertreter der Behörden und der technischen Dienste: Carabinieri, Staats- und Straßenpolizei sowie Finanzwache neben Bevölkerungsschutz und Entschärfern, Freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr, Straßendienst und Vertretern des Landesforstdienstes, der Brennerautobahn, der Staatsbahnen und der Stromversorger sowie der kommissarische Verwalter der Gemeinde Freienfeld. Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, sind alle Verantwortlichen vor Ort und können eine Entscheidung treffen. Im Vereinshaus von Trens steht eine Versorgungsstelle für die Evakuierten zur Verfügung, die allerdings nur von zwei Personen in Anspruch genommen wird. Zum ersten Mal haben die Sturmpioniere eine Informationsstelle eingerichtet.

Zwei Sturmpioniere haben um 10.10 Uhr die Entfernung der beiden Zünder der 80 Zentimeter langen Bombe mit 20 Zentimetern Durchmesser beendet; die entschärfte Bombe wird in das Pulverlager von Stilfes transportiert. Alle Verkehrswege werden zu diesem Zeitpunkt wieder für den Verkehr freigegeben.

Im Pulverlager wird die Bombe in einem fünf Meter tiefen, kegelförmigen Loch eingegraben und um 12.56 Uhr durch Fernzündung zur Explosion gebracht. Die Operation "Torrens" ist damit endgültig abgeschlossen. Im Einsatz waren dabei 125 Personen mit 50 Fahrzeugen und Maschinen.

Entschärfungen, erklärt der Direktor des Landesamtes für Zivilschutz Günther Walcher, erfolgen prinzipiell an an einem Sonntag, weil da keine Lastkraftwagen unterwegs sind, sondern nur der Freizeitverkehr. Außerdem können sie nicht in der Nacht vorgenommen werden, weil da der Aufwand erheblich höher wäre, da für die Evakuierten Betten zur Verfügung gestellt werden müssten und zudem der Strom abgeschaltet wird. Die Vorschriften des Militärs sehen außedem vor, dass eine Entschärfung bei Tageslicht durchgeführt wird.

Alle über 100.000 Nutzer der Südtiroler Wetter-App haben heute erstmals eine Push-Meldung des Bevölkerungsschutzes erhalten, mit der auf Beginn und Ende der Sperre aller Verkehrswege hingewiesen wurde. In gewohnter Weise wurde diese Meldung über die Verkehrsmeldezentrale via Radio verbreitet.

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