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Verkehrschaos nach Schneefällen: Verlagerung auf Schiene als Lösung Verschiedenes | 05.02.2019

Die A22 hat ihre Belastungsgrenze erreicht hat. Deshalb plädiert die Landesregierung für eine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene.

Die Situation am Wochenende habe aufgezeigt, dass die A22 ihre Belastungsgrenze erreicht und überschritten hat: Dies stellte die Landesregierung in ihrer heutigen (5. Februar) Sitzung fest und plädiert deshalb mit Nachdruck für eine Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene.

Infrastruktur an der Grenze ihrer Kapazität

Hunderte von Menschen und Fahrzeugen waren in den vergangenen Tagen damit befasst, die prekäre Situation im Verkehr nach den außerordentlichen Schneefällen in Südtirol in der Nacht auf Samstag (2. Februar) zu bewältigen. "Die Autobahn A22", erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher, "ist eine Infrastruktur, die an die Grenzen ihrer Kapazität angelangt scheint; nun sind nicht gegenseitige Schuldzuweisungen gefragt, sondern es ist gilt, Verantwortung zu übernehmen und den Schienenverkehr zu stärken".

Dringend notwendig: Warenverkehr auf die Schiene

Im Hinblick auf die Diskussionen der vergangenen Stunden wies Kompatscher darauf hin, dass "ein sich gegenseitiges Zuschieben von Verantwortlichkeiten nicht zu konkreten Ergebnissen führt". Nun werde man sich zusammen mit dem Trentino und dem österreichischen Bundesland Tirol an einen Tisch setzen und den Handlungsspielraum ausloten, um derartige Situationen in Hinkunft besser bewältigen zu können. Der einzuschlagende Weg sei im Wesentlichen vorgezeichnet: die Stärkung der Eisenbahn.

Gefragt seien Prävention, Information und Koordinierung, um bestmöglich auf eine derartige Situation wie in den vergangenen Tagen vorbereitet zu sein, die jederzeit wieder eintreten könne. "Für uns alle gilt, die Straße bestmöglich zu verwalten", unterstrich der Landeshauptmann, "und bestmöglich auf die Situation nach Schneefällen vorbereitet zu sein". Auf der Autobahn, fügte er hinzu, reiche bereits eine Kleinigkeit, um das Gefüge aus dem Takt zu bringen und einen Stau hervorzurufen.

Nur durch die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene kann die A22 entlastet werden. Dazu brauche es aber nicht nur die Infrastrukturen, sondern auch die begleitenden politischen Maßnahmen, sagte Landeshauptmann Kompatscher bei der Pressekonferenz.

Am Freitag Treffen mit allen Beteiligten

Für diesen Freitag (8. Februar) hat Landeshauptmann Kompatscher deshalb eine Sitzung mit allen Beteiligten anberaumt: neben Vertretern aus Tirol und dem Trentino werden jene des Bevölkerungsschutzes, der A22 und der Ordnungskräfte daran teilnehmen. Man werde die Situation an diesem Schneechaos-Wochenende genaustens analysieren, feststellen, was gut funktioniert habe und was verbessert werden könne, hob Kompatscher hervor. Und: "Wir werden die nötigen Weichenstellungen vornehmen."

Die Einsätze in Zahlen

Seit Samstag waren neben 470 Mitarbeitern des Straßendienstes in 12.000 Arbeitsstunden mit 220 Schneeräumfahrzeugen auch 134 Freiwillige Feuerwehren mit 1600 Wehrleuten im Einsatz, 23 Polizeistreifen mit 70 Polizisten und 20 Einheiten der Carabinieri. Das Weiße Kreuz war mit 25 Fahrzeugen, darunter zwei Ambulanzen, im Einsatz, mit 55 freiwilligen Helfern und vier Sanitätern; der Betreuungszug verteilte 4500 Brote, warme Getränke und 200 Decken. Im Lagezentrum waren 35 Personen tätig.

LPA