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Hochwasserübung an Etsch und Eisack: Über 300 Einsatzkräfte in Aktion

Die heutige Übung ist reibungslos verlaufen: Bei einem simulierten Hochwasser an Etsch und Eisack wurde überprüft, wie Alarmierung, Kommunikation und Abläufe funktionieren.

Die Übung hat heute (11. November) Mittag begonnen: Mit dem Warnlagebericht wurde fiktiv für Hochwasser die Warnstufe Rot (hohes Gefährdungspotential) in der Zone Bozen und Unterland sowie Orange (mäßiges Gefährdungspotential) im restlichen Landesgebiet ausgerufen, der Zivilschutzstatus wurde fiktiv vom Normalzustand Zero auf die Aufmerksamkeitsstufe Alfa angehoben.

Um 17.04 Uhr erreichten die Pegel die fiktive Vorwarnstufe, in der Hochwasserzentrale am Sitz der Wildbachverbauung in der Cesare-Battisti-Straße in Bozen nahm der Hochwasserdienst seine Arbeit auf, das Landeslagezentrum bei der Berufsfeuerwehr an der Drususallee und die Flussbeobachtungsstellen in Marling, Vilpian, Sigmundskron, Branzoll, Neumarkt, Salurn und Brixen wurden besetzt. Um 18.30 Uhr erreichten die Pegel die fiktive Warnstufe, die Deichwachen zwischen Töll und Salurn an der Etsch und im Raum Brixen-Klausen sowie in Bozen am Eisack wurden ausgeschickt, die Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren von Bozen, Meran, Unterland, Brixen geöffnet.

Im Bezirk Bozen wurden Abläufe zudem anhand von Szenarien durchgespielt: In Siebeneich wurden an der Etsch Sandsäcke gefüllt und verbaut, weil Wasseraustritt am Damm angenommen wurde. An der orographisch rechten Seite des Eisacks am Bozner Boden wurden Hochwasserschläuche eingesetzt, um zwischen dem Mila-Gebäude und der Kampillerbrücke eine simulierte Überschwemmung des Radweges durch den Eisack in den Griff zu bekommen.

Während der Übung wurde in der Hochwasserzentrale das Einsatztagebuch geführt, laufend wurden Schäden gemeldet und verzeichnet verzeichnet, etwa Rückstau eines Baches, Unterspülung eines Radweges, Verklausung einer Brücke. Ab 19.30 Uhr sank der Pegel laut Übungszeitplan unter die Warnstufe, ab 20 Uhr unter die simulierte Vorwarnstufe. Gegen 20.30 Uhr wurde bei einer Bewertungskonferenz Bilanz gezogen und Entwarnung gegeben, gegen 21 Uhr endete die Übung mit der Schließung der Hochwasserzentrale.

"Im Zuge dieser Übung", fasst der Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung Fabio De Polo in seiner Funktion als Leiter des Hochwasserdienstes zusammen, "konnten wir viele Erkenntnisse für den Echteinsatz gewinnen. Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hat gut funktioniert. Im Zuge dieser Übung wurde das neue Kommunikationssystem zum Versenden von Mitteilungen erprobt, wobei während der Übung erkannt wurde, dass einige Details noch verfeinert werden müssen. Außerdem galt es, einige neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzuschulen, da die Hochwasserübung coronabedingt ausgesetzt werden musste."

"Übungen, bei denen wie in diesem Fall verschiedene Organisationen zusammenspielen, sind von großer Bedeutung", betont Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, "aus den durchgespielten Abläufen werden wichtige Erkenntnisse gewonnen, die für mögliche Ernstfälle in der Zukunft umgesetzt werden können. Deshalb möchte ich allen an dieser Übung Beteiligten meinen Dank für ihren Einsatz zum Wohle der Bevölkerung aussprechen."

"Die gute Ortskenntnis der Freiwilligen Feuerwehren und die Kenntnis möglicher Gefahrenstellen helfen bei einem solchen Ereignis, wertvolle Zeit zu sparen", unterstreicht der Präsident des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp: "Der flächendeckende Feuerwehrdienst spielt auch bei einem Hochwassereinsatz eine wichtige Rolle, und dies konnte auch schon oft bei großen Schadenslagen in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt werden."

An der Hochwasserübung beteiligen sich 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Bevölkerungsschutz mit den Bereichen Wildbachverbauung, Zivilschutz, Landeswarnzentrum und Berufsfeuerwehr sowie 289 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren  mit 75 Fahrzeugen in vier Feuerwehrbezirken. In die verschiedenen Kommunikationen mit eingebunden waren auch die Landesnotrufzentrale und das Regierungskommissariat. Als Beobachter haben sich Mitarbeiter des Energieversorgungsunternehmens Alperia das Geschehen im Lagezentrum und in der Hochwasserzentrale angesehen und sich so ein vertieftes Verständnis für den Einsatzfall angeeignet.

Hochwasserübung.mp4

https://we.tl/t-qnJZYmxQOZ


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LPA/mac